heißt das Buch, in dem ich im Moment am intensivsten stöbere. Im Grunde geht es um Patchworkstricken, wie Horst Schulz es lehrt. Die Verfasserin hat die Technik auch bei Schulz erlernt, und sie in den skandinavischen Ländern verbreitet. Wenn jemand meint, er brauche nicht *noch* ein Buch zum Thema, der liegt völlig daneben. Obwohl es um dieselbe Technik geht, ist doch der Lehrgang sehr viel ausführlicher als bei Horst Schulz. Die Modelle sind vielfältiger, und mit typisch nordischer Zurückhaltung entworfen.
Viele kleine, feine Tipps, wie z. B. die unten beschriebenen Domino-Nadeln machen das Patch-Leben einfacher. Außerdem wird viel ausführlicher die Technik beschrieben. Der Lehrgang besteht aus 8 verschiedenen Topflappen und einem Stirnband, anhand derer die Techniken gelehrt werden. Es entstehen also keine langweiligen Übungsstücke!
Als erstes werden die Topflappenecken beschrieben mit vielen Variationsmöglichkeiten, dann Fülldreiecke und schließlich, wie man die Topflappenecken zur Runde schließt (Stirnband). Dann wird wieder an Topflappen die Streifentechnik mit Variationen gezeigt. Die Art und Weise, wie die einzelnen Teile zusammengesetzt werden, werden mit deutlichen Diagrammen beschrieben.
Schmankerl dieses Teils sind die Borten der Topflappen - jede einzelne ist verschieden! Es sind also 8 verschiedene Möglichkeiten, den Stricksachen mit einer schmalen Kante einen Abschluss oder Rahmen zu verpassen. Gerade für Nicht-Pulli-Projekte eine Frundgrube. Eine Lösung für meine Restedecke ist auch dabei.
Im zweiten Teil folgen dann die Modelle. Es sind zwar nicht allzuviele, aber sehr unterschiedlieche Anregungen. So z. B. Körbchen, ein Spitzendeckchen, ein Rucksack mit passendem Schlampermäppchen, eine wunderschöne Mütze mit passendem Schal, ein Poncho/Weste/Schal (sehr variabel, alles eine Anleitung) und ein Ärmelschal mit einer sehr interessanten Ärmellösung, die auch für Pullis eingesetzt werden könnte. Es werden teilweise sogar Perlen verwendet. Wo nötig, gibt es ausführliche Diagramme zum Aufbau bzw. zur Farbverteilung der Stücke.
Vergebens suchen wird man allerdings die farbigen Bündchen und die größeren oder besonders geformten Topflappen von Horst Schulz, aber ich finde diese Beschränkung keinen Nachteil.
Und als letztes möchte ich dieses Buch noch allen empfehlen, die bisher einen Bogen um die Technik gemacht haben, weil sie die Entwürfe von Horst Schulz und anderen bisher als immer zu unruhig, zu bunt oder zu kakelig empfunden haben. Die Autorin Vivian Hoxbro hat es geschafft, diese Technik mit sanften Farben, z. T. sogar uni umzusetzen. Die Teile wirken insgesamt harmonischer, ausgeglichener und vielleicht auch tragbarer. Jedenfalls sprießen bei mir die Ideen, die dieses Buch anstößt. Ich werde mich jedoch zurückhalten, denn ich will ja im Moment in erster Linie UFOs abbauen. Aber man könnte leicht schwach werden und neue UFOs produzieren.