Und zu Luna muss ich noch sagen, dass ich glaube, dass es beim Schulzen sehr stark auf eine geschickte Farbkombination ankommt. Ich finde die Original-Schulz-Sachen meist ein bisschen kakelig und unruhig. Vielleicht hat es dir deshalb bisher nicht gefallen.
Ja, und dann noch Anja mit ihrem Tipp zu den doppelten Abnahmen mit Mittelmasche oben auf. Danke dafür, ich habe vor, es bald mal auszuprobieren.
Es gab viele gute Lieder. Holland hätte ein paar mehr Punkte verdient, denn diesmal haben die beiden wirklich gut gesungen (im Gegensatz zur Vorrunde). Und Spanien hat mir auch gefallen. Dämlich fand ich Frankreich. Malta fand ich überbewertet, weil der Stilmix einfach nicht gut gelungen war, und die Opernstimmen nicht *wirklich* gut, und das Lied fand ich so naja. Und Max hatte es bei der Konkurrenz wirklich schwer. So finde ich den 8. Platz für ihn recht gut, ich hatte Schlimmeres befürchtet. Ich hätte ihm aber doch auch noch einen oder mehr Plätze vorne gegönnt. Aber als Sieger könnte ich mir ihn bei der Konkurrenz einfach nicht vorstellen.
Aber mein eigentlicher Favorit waren die "Fire of Anatolia", die man aber leider nicht wählen konnte. Deren Show war einfach spitze, da habe ich sogar das Strickzeug weggelegt, damit ich das ganz sehen und genießen konnte.

Diese Socke ist aus Regia Strato Fb. 5739, und ich finde, das Muster kommt so sehr schön zur Geltung. Wie bei allen schmalen bis mittleren Streifenmustern. Neues habe ich auch hier gelernt: Natürlich das Broadripple-Muster, dann habe ich das erste Mal die Herzchenferse bei einem "richtigen" Socken ausprobiert, und die Spitze habe ich diesmal mit Maschenstich geschlossen, statt wie bisher die letzten 8 M einfach nur zusammen zu ziehen. Gefällt mir sehr, mit dem Maschenstich. Sieht irgendwie harmonischer aus. Und die Herzchenferse sitzt einfach traumhaft. Ich glaube, das wird jetzt die Ferse meiner Wahl, obwohl ich noch einige Fersenvariationen auszuprobieren habe.

Das Top hatte eine Zeit lang einfach nur herumgelegen, nachdem ich so gut 10 cm fertig hatte. Aber jetzt, wo es warm wird, sollte es langsam mal fertig werden. Nur noch sowas werde ich wohl nicht stricken, ich scheine mit Designer-Garnen nicht zu harmonieren. Schon das Scala fand ich öde zu stricken. Dann lieber einfache Wolle mit einer schönen Zusammensetzung, und dann ein schönes Muster reinstricken. Aber man muss ja alles mal ausprobieren.
Herausgekommen sind dabei 9,3 m:

Leider kann ich keine Lauflänge angeben, da es unter 1 Gramm Wolle ist, und man da nicht wirklich genau messen oder rechnen kann. War ja auch nur die Übung für den Wettbewerb.
Nicht besonders gleichmäßig, aber schön weich. Die Wolle ist Neuseelandwolle von Wollknoll. Sie hat sehr schöne feine Fasern. Und genügend Kräuselung, dass man so fein spinnen kann.

Das ist die Schulz-Decke, die ich angefangen habe. Die Anregung stammt von Annie. Sie hat eine ähnliche Decke angefangen, die aber wieder ganz anders aussieht. Und sie will sie viiiiel größer machen, als ich. Denn meine wird so ca. 1,20 x 0,50 cm. Nicht mehr. Für eine Freundin. Und Annie ist auch schon viel weiter als ich. Sie hat schon weit über hundert Quadrate, ich erst 12,5. Und einholen werde ich sie wohl auch nicht, denn ich bin eher ein langsam-Stricker.

Ich weiß nicht, ob ich damit das Rad neu erfunden habe, aber jedenfalls ist es auf meinem Mist gewachsen. Es ist natürlich noch nicht perfekt, und außerdem habe ich es auf die wohl schwierigste Weise gestrickt, die nur möglich war, schaut selbst:

Weiß nicht, was mich da geritten hat, das geht doch viel einfacher. Manchmal muss man sowas aber erstmal versuchen. Ich habe dann die letzten Maschen zum Schluss auch einfach nur im Maschenstich festgenäht. Mir sind etliche Maschen abhanden gekommen, die ich dann beim Vernähen wieder aufgesammelt habe. Aber es geht. Und ich werde daran noch ein bisschen weiter machen, um zu sehen, ob meine einfachere Methode es auch tut, und wie man die Abschluss-Quadrate macht, und so. Aber es ist und bleibt ein Probestück. Die graue Wolle ist nicht so ideal, weil sie dunkelblaue Abschnitte hat, die sich kaum vom Schwarz abheben. Damit sieht das Muster etwas verrutscht an einigen Stellen aus. Naja, aber dafür macht man ja Pröbchen, damit man nicht die Fehler mit teurer Wolle und an einem großen Stück macht.
Naja, jedenfalls waren wir gegen halb acht abends wieder zu Hause, dann habe ich noch am Computer gesessen, dann haben wir noch etwas vorgelesen, und um 10 Uhr fielen mir dann wirklich die Augen zu.
Ich weiß noch nicht, welches meiner Strickzeuge mit an den Start geht, aber ein Schal, die Broadripples oder endlich mein India-Top wären gute Kandidaten.
Mal schaun.
Heute habe ich schon wieder etliche Meter erspindelt. Aber bei der feinen Wolle, die ich spinne, geht es langsam. Nicht bei der Meterzahl, sondern bei der reinen Menge. Ich bin gespannt drauf, das zu verzwirnen. Jedenfalls ist es sehr viel weicher, wenn auch etwas schwieriger zu spinnen. Und auf die Lauflänge bin ich auch gespannt. Aber ich muss noch etwas spindeln, bis die Spindel voll ist. Und ich merke, ich spinne einfach, um zu spinnen. Weil es Spaß macht. Bisher weiß ich von noch keinem bisher ersponnenen Garn, was draus werden solle. Einzige Ausnahme: Die braune Audwolle, die zu dem Mini-Socken geworden ist.
Und seitdem spinne ich wieder - so dünn ich kann.
Und auf der Farbenrausch-Liste gibt es jetzt einen Wettbewerb, wer den dünnsten und schönsten dünnen Faden spinnt. Da werde ich glaube ich mitmachen, jedoch brauche ich dazu dann noch eine leichtere Spindel - meine selbstgemachte ist mit 25 g doch noch ein bisschen zu schwer, um *wirklich* fein zu spinnen. Diese superfeine Spindel werde ich ebenfalls selbst machen, nach einer Anleitung von David Smith. Die Anleitung gibt es hier.
Außerdem habe ich noch an meinem Entwurf weitergenadelt, aber auch nur ein bisschen. Denn das war zu kompliziert, weshalb ich dann auf den Schal gewechselt habe. Der Urlaub vom Fluddeln hat gut getan - es macht wieder Spaß. Und noch ist es nicht zu warm.
Während des Strickens habe ich die Vorausscheidung zum European Song Contest geguckt. War ganz interessant, ich finde es aber unmöglich, wie der Moderator für den meiner Meinung nach nicht besonders gelungenen Beitrag von Malta geworben hat - nur damit es ein Duell Raab - Siegel geben sollte. Leider sind nicht alle, die ich gut fand, weiter gekommen - am besten haben mir Urkraine und Monaco gefallen, ganz kurz vor Cypern, wo ich die Stimme am besten fand. Jedenfalls wird es am Samstag spannend, denn Max hat arg gute Konkurrenz bekommen. Hoffentlich kiekst er nicht so rum wie bei der deutschen Ausscheidung, da war er leider nicht so gut bei Stimme.
Ein bisschen was habe ich an der Schulz-Decke getan bekommen, aber weniger als ein Quadrat, wirklich nicht viel.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 20/2004
Wann hast du mit Stricken angefangen? Gab es bei dir eine "frühkindliche Prägung" durch strickende Vorbilder in der Familie? Oder hast du erst als Erwachsene an die Nadeln gefunden? Gab es einen bestimmten Grund?
Also, ich weiß, dass ich schon als Kleinkind meine Omi bewundert habe, die immer Strickzeug dabei hatte. Die hat in den dreißiger Jahren riesige Kunststrick-Decken gestrickt, und nebenher 4 Kinder großgezogen. Und das in Zeiten vor Wasch- und Spülmaschine, ohne Staubsauger etc. Als ich sie dann stricken sah, hat sie Kleidungsstücke gestrickt. Ich habe noch irgendwo einen Kinderrock, den sie gestrickt hat. Sowas habe ich als Kleinkind auch getragen. Den, den ich habe, hatte vor mir meine Schwester, und ich habe ihn dann geerbt.
Diese Omi hat mir dann bei einem Besuch auch als erste Nadeln in die Hand gedrückt und mir den Anschlag gezeigt. Mehr nicht. Ich habe das dann geübt, z. T. auch nur mit einem Bauklötzchen als Nadel. Das muss noch vor meiner Einschulung gewesen sein, ich schätze, ich war damals 6 Jahre. Dann ist die Entwicklung erstmal stehen geblieben. Auch meine Mutter muss viel gestrickt haben, als ich klein war, aber ich habe komischerweise keiner Erinnerung daran.
Andere Mädchen aus meiner Grundschul-Klasse häkelten Topflappen, und ich mühte mich mit Luftmaschenketten und anschließend mit festen Maschen, so groß wie Doppelstäbchen ab. Andere strickten Bären, ich mühte mich mit rechten Maschen an einem Probeläppchen. In dieser Zeit war Handarbeiten Frust pur. Das lag aber auch an den Bedingungen: Meine Eltern waren geschieden, ich lebte beim Vater, und meine Oma (nicht die, die mir das Stricken beibrachte) gab mir nur allerwinzigste Reste an Wolle, in grauslichen Farben. Und keine Unterstützung. Damit konnte man kaum was anfangen.
Als ich später dann bei meiner Mutter war, wurde das anders. Ich lernte Stricken und häkeln, meine Mutter schleppte Zeitungen mit Kursen und sowas an. Ich lernte linke und rechte Maschen. Im Gymnasium strickten etliche Mädchen. Wir strickten ellenlange Schals um die Wette. Ich stritt mich, welche Art Stricken schneller ist: katholisch (Faden um die Nadel legen) oder normal. Wir machten sogar einmal eine Probe, und beide waren gleich schnell. Später habe ich dann lange Zeit fast nur gehäkelt. Aber immer mal wieder gestrickt. In der Schule, später in Vorlesungen und Seminaren an der Uni.
Mitte der 80iger Jahre habe ich mir dann "meine Ferse" selbst erfunden und meine ersten Socken gestrickt. Kurz darauf lernte ich meinen Mann kennen (ich hatte damals immer ein Sockenstrickzeug in der Hand - er wusste also, worauf er sich einließ). Ich habe viel für meinen Mann gestrickt - Farbflächen, Streifen und vieles andere. Als die Kinder kamen, habe ich Windelhöschen, Söckchen, Handschuhe und Stilleinlagen gestrickt (nein, das mit den Windelhöschen habe ich nicht durchgezogen, nach ein paar Monaten habe ich aufgegeben). Ich habe mich sogar im Kunststricken versucht. Und dann machte eine Sehnenscheidenentzündung (3 Wochen Gips an der linken Hand, und das mit zwei Wickelkindern) alles zu nichte. Ich habe in der Zeit alles verschenkt, was ich an Wolle hatte, und auch fast alle Literatur. Aufgehoben habe ich nur wenige Grundbücher, damit ich auch was für meine Tochter habe, falls die mal anfängt. Aber ich dachte ja, ich könnte nie wieder stricken. Zum Glück geht es wieder. Seit Oktober stricke ich nach 9 Jahren Pause wieder. Und es macht mehr Spaß als vorher.
Also, irgendwie habe ich fast immer gehandarbeitet. Als ich älter wurde, und geschickter, und aus den Sachen etwas wurde, hat es dann auch Spaß gemacht, und es sind Sachen fertig geworden. Und warum stricke ich? Es macht Spaß, es entsteht (ab und zu) was Nützliches, und außerdem ist es eine produktive Art, die Hände zu beschäftigen, ohne dabei Kugelschreiber o. ä. zu missbrauchen.
Es fragte das Wollschaf
Aber es geht um Schulzen, und ich habe gestern angefangen, ein Test-Teil aus Sockenwolle zu stricken. Ich weiß, dass ich zu kompliziert angefangen habe, aber ich ziehe das jetzt so durch, wie es ist, und mache dann erst auf die einfache Art weiter. Denn noch mal von vorne würde noch viel mehr Zeit kosten. Manchmal sieht man erst, wenn man schon angefangen hat, wie es einfacher geht. Wie so oft im Leben.
Wenn das Probeteil so weit ist, dass man was sieht, dann zeig' ich das mal hier. Jedenfalls ist es etwas, das ich in meinem Schulz-Buch (das für Erwachsene) nicht drin habe. Vielleicht habe ich ja auch das Rad neu erfunden. Aber man lernt eine ganze Menge, wenn man Sachen selbst auspuzzelt.
Wie am Wochenende, als ich versucht habe 'rauszufinden, wie man eine Abnahme mit drei Maschen symmetrisch macht (Mittelmasche liegt oben). Im Netz habe ich nix dazu gefunden. Das wollte ich für meine Patchecken wissen. Ich wusste, dass die Spitzenstricker das anwenden, und alle meine diesbezüglichen Hefte habe ich während meiner Strickpause verschenkt. Jedenfalls habe ich es ohne Anleitung geschafft. Musste natürlich ein bisschen 'rumprobieren. Man strickt die rechte und die linke der beiden Maschen zusammen, und lässt die mittlere fallen, und sammelt sie dann wieder auf, um sie über die zusammengestrickten zu ziehen. Ich weiß nicht, ob jemand diese Beschreibung versteht. Das Problem bei den Patchecken ist aber, dass dort diese Abnahmen von der Rückseite aus gemacht werden. Und da brech ich mir dann fast die Finger, wenn ich das linksrum machen will.
Das war bloß mal wieder mein Perfektionismus, der sich gemeldet hat. Schon wieder begraben. Ich halte mich an die verschränkten Abnahmen beim Schulzen. Aber für andere Gelegenheiten ist sowas auch nützlich, wie ich dann am Sonntag gesehen habe, als ich nach Kragentipps Ausschau hielt: Hanna Jaacks beschreibt diese Abnahme auch, und zwar als Abnahme in der Spitze vom V-Ausschnitt. Sie nimmt eine Zopfnadel zur Hilfe, damit die mittlere Masche nicht abhaut. Es wäre zwar schneller gegangen, wenn ich das früher entdeckt hätte, aber ich hätte sicher nicht soviel dabei gelernt.
Ganz egal, ob ich meine Patch-Versuche dann wirklich noch in einen Pulli umsetze, das Muster ist sicherlich auch noch anders als in gerade *dem* Pulli einsetzbar, den ich so in meinem Kopf hin- und herbewege. Wenn ich das so schreibe, kommen da noch weitere schöne Ideen. Zum Beispiel eine Deckenumrandung. Mal sehen, ob sich das verwirklichen lässt. Jedenfalls ist das Schulzen klasse, und Resteverwertung hat mir noch nie soo viel Spaß gemacht.
Jetzt ruft leider der Haushalt... Heute wird wohl nicht viel mit Stricken. Ich muss den Wäscheberg dezimieren, die Bude auf Vordermann bringen, einkaufen, und abends ist unser Hauskreis bei uns. Da wird wohl nicht allzuviel mit Stricken.
Gestern im Schwimmbad waren wieder Schwiegervatersocken dran. 3 vor, 2 zurück ging das. Man sollte sich Fersen (letzte Woche mehrmals aufgemacht) und Spickel und andere Sachen, bei denen man ab- oder zunehmen muss, doch wirklich für zu hause lassen. Nicht dass ich dafür meine ganze Konzentration brauche. Aber an der Kasse geht wirklich nur gerade stricken.

Jedenfalls bammelt immer irgendwo was rum, und manchmal muss man mit den Seilen und Nadeln regelrecht kämpfen.
Trotzdem will ich mal ausprobieren, Socken auf diese Weise gleichzeitig zu stricken. Ich glaube, ich habe jetzt das Prinzip kapiert. Aber erstmal müssen noch andere Socken fertig gestrickt werden. Z. B. die Broadripples, die Schwiegervater-Socken, die 2 Paar Mustersocken aus Rosita. Naja, mal sehen, was jetzt bei StarTrek Nemesis (DVD) dran ist, ich habe ja auch noch ein paar andere Projekte, die endlich mal fertig werden müssen.
So, hier ist er erstmal (beim Trocknen):

Und hier nochmal das Muster etwas deutlicher:

Technische Daten:
Johannes, Raglan von oben (RVO) für Rebecca, Größe ca. 134
- Gestrickt aus Merino-Cablee von Rödel, muss ziemlich alt sein nach der Banderole zu urteilen. LL 333 m/100 g
- Nadelstärke 3, für die Bündchen 2 1/2
- Vikinger-Muster aus dem Buch Viking Pattern for Knitting von Elsebeth Lavold, Raglan-Berechnung mit Franziskas Raglan-Rechner
- Verbrauch 305 g
- Angefangen: 10.02.2004 Beendet 09.05.2004
Neues gelernt habe ich an dem Stück sehr viel: Es ist mein erster RVO (außer denen für Barbie und Baby Born, die aber wegen ihrer Größe nicht zählen), mein erster Wikinger, der erste Pulli mit 2re/2li-Bündchen. Ich habe mal wieder gute Ränder schätzen gelernt, ich habe das erste mal auf 2 Rundnadeln rundgestrickt. Verkreuzte Maschen gehen mir jetzt problemlos von der Hand. Das erste mal Ärmel selbst berechnet, das erste mal Ärmel rund gestrickt. Jede Menge interessantes. Und sicher bleibt es nicht mein letzter RVO, und wohl auch nicht mein letzter Wikinger.
Ich denke, mit der Zeit wird auch das Patchen einfacher, denn ich habe es noch nie gemacht, und man braucht einfach Übung.
Johannes hat heute auch Aufmerksamkeit erhalten, der Ärmel ist fast fertig, fehlen noch ca. 20 R. Bündchen. Das müsste sich gleich beim Vorlesen fertig stricken lassen.
Einen schönen Muttertag und einen schönen Strick-Abend wünsche ich...

Endlich erlaubt es meine Farbgebung auch, dieses Smiley zu benutzen