Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 12/2005
Wie sehen deine Aufzeichnungen für Strickprojekte aus? Strichliste, Tabellenkalkulation, Skizzen? Oder notierst du gar nichts?
Muss ich mit Radio Erewan sagen: kommt drauf an.
Wenn ich nach Anleitung stricke und überhaupt etwas aufschreiben muss, dann kommt es auf die Kopie der Anleitung. Bei komplizierteren Sachen Strichliste für die Reihen, oder auch Veränderungen, die ich vornehmen muss etc.
Bei Socken schreibe ich manchmal Maschen- oder Reihenzahl und evtl. Mustereinteilung und M/Nadel auf, um den zweiten Socken gleich hinzubekomen. Sowas kann dann schonmal hier im blog 'rumgeistern.
Wenn ich ein eigenes Muster entwickele, dann schreibe ich möglichst viel auf, aber zunächst in mein Notizheft. Und was aufgeschrieben wird, hängt wieder vom Projekt ab. Wenn Muster eingestrickt werden, gibt es eine Strickschrift (deshalb hat mein Notizheft Karopapier). Für Pullis eine ungefähre Skizze des Schnittes. Bei Schulzsachen u. U. eine Skizze der Einzelteile. Und meist dazu noch Text.
Soll ein solches Muster dann veröffentlicht werden, dann benutze ich eine Tabellenkalkulation für die Strickschrift.
***Nachtrag***
Ich habe es ohne meinen Mann geschafft, auch im IE wieder Ordnung zu haben.
Alle Links sind jetzt auf meiner Homepage Sockentraum zu finden. Es mag sein, dass die Ordnung noch nicht optimal ist, das wird in den nächsten Tagen noch besser werden.
Die Aktionen sind nach links gewandert, rechts gibt es die ganzen Interna.
Und noch eines, nämlich namens Knitted Crys
Ich habe allerdings (schon wieder!) was angefangen , und zwar eines von den Knäulen, die ich am Wochenende gekauft habe - Regia tip und top. In schönen Buntstiftfarben. Unwiderstehlich. Das gibt Sneaker für mich. Ich bin "schon" bei der Ferse. Mehr ging einfach nicht. Ich hoffe nun darauf, dass ich aus dem Knäuel auch noch Sneakers für meine Kleine hinbekomme. Mal sehen. Sind ja immerhin ein paar Meter weniger Lauflänge.
Zu Hause angekommen habe ich mich gleich an den Computer gesetzt, und habe den Meeresrauschen-Schal angestrickt (aus der Lana Grossa Venezia). Stricken und bloggen und e-mail ging ganz prima nebeneinander her.
Zusammen mit dem Zugsocken war es ein wunderschönes und entspanntes Wochenende, und ich gehe voller Elan in die neue Woche. Ach ja, kein Quadrat zu vermelden.
Auch mein Wollkauf war eher bescheiden, fünf Knäule Sockenwolle (3x Baumwolle) und drei Knäule Fusselgarn Venezia von Lana Grossa war alles, was mich ansprang. Ein bisschen 2-fädige Sockenwolle (Beilaufgarn) habe ich noch für Barbiestricksachen erstanden. Gut, beim Sockengarn hätte ich noch ein paar Farbkombis mehr mitnehmen können. Aber ich leide ja auch nicht gerade unter Sockenwoll-Mangel.
Ich bin bei Garnen mittlerweile ein ziemlicher Snob. Wenn mir etwas nicht 100%ig gefällt, dann nehme ich es nicht. Und ich wollte bei Rödel ein bestimmtes Garn für eine Mütze-Schal-Kombi, und dann noch dazu passende Wolle für Handschuhe (das Garn, das mir vorschwebt, ist für Handschuhe nicht geeignet) dazu. Außerdem hätte ich bei denen auch bei der Uni Sockenwolle etwas zuschlagen wollen. Davon habe ich ja nicht so viel.
Mein Mann mit den Kindern hatte sich von uns Strickweibern an der Porta Nigra getrennt, denn so eine Einkaufstour ist für Kinder nur bedingt geeignet. Aber in Trier gibt es ja genug Interessantes zu sehen.
Aber Spaß gemacht hat das Ganze, allein das Stricken im Zug ist so was von entspannend. Und dabei klönen, ab und zu mal essen und pro Zug eine Flasche Sekt (insgesamt vier Züge). Aber auf 10 Erwachsene ist das ja nicht wirklich viel. Natürlich machten auch diverse Hefte und Bücher die Runde, Socken wurden gezeigt usw.
An Strickigem sind bei mir immerhin 2 Deckenquadrate entstanden (106). Dazu noch der Sockenschaft von den Stashbustern, da fehlt jetzt noch das Bündchen.
Und gerade eben stricke ich die Venezia für einen Schal *für mich* an. Das ist ideal neben dem bloggen - ich mach jetzt mal eine Runde.
Außerdem habe ich die tiefgestochenen Maschen, die man für die Sherman-Ferse braucht, hier einmal mit Bilderkurs festgehalten. Wie gesagt, nicht die ganze Sherman-Ferse, sondern nur die "Encroachments" (oder "Übergriffe", wie das Wort auf Deutsch übersetzt heißt). Ich hoffe, dass eine gewisse Dame sich jetzt an die Sherman-Ferse drantraut. Und von ihren Erfolgen berichtet...
Nebenbei gesagt, kann man die Sherman-Ferse in der Anleitung "Stashbuster Spirals" durch jede andere "verkürzte" Ferse ersetzten. Wenn man sie denn beherrscht. Was ich nicht tue. Ich kann jetzt die Sherman-Ferse als einzige "verkürzte", die ich bisher ausprobiert habe.
In der 34. R. (= Rot an der Ferse) mit den Zunahmen beginnen. 9 Zunahmen machen.
Diese Reihen, die ich mehr brauche, gehen sicher darauf zurück, dass zwar meine Mapro stimmt, was die Maschenzahl angeht, allerdings bei den Reihen bekomme ich fast immer auf mehr Reihen heraus. Liegt wohl an meiner überwiegend festen Strickweise.
Ach ja, und als Tipp für alle, die auch diese Spiralen stricken: Mit der ersten M. der neuen Farbe zieht man die davor sehr zusammen. Also hier ganz locker stricken (schwer für mich Feststricker).
An der Spitze sieht man, wo das Rot anfängt. Wo der rechte Pfeil ist, sieht man eine leichte Linie, das ist der Farbwechsel. Leider bekomme ich den noch nicht ganz so unsichtbar hin. Sollte aber durch Waschen verschwinden. Der linke Pfeil zeigt auf die Spickelzunahmen.
Ich überlege im Moment heftigstens, ob ich zumindest einen Teil der Socke wieder aufziehe: Die Ferse hat ein Loch (Fehler meinerseits) und ist mir zu schnabelig - ich habe laut Anleitung bis auf 10 M abgenommen. Kam mir gleich ziemlich heftig vor. Normalerweise nehme ich bis auf 14-16 M ab. Wenn ich das hier anprobiere, entsteht an der Ferse ein Wulst. Hier die Ferse aus der Nähe:
Nicht wirklich schön...
Außerdem finde ich den Zwickel zu kurz. An einem Teil des Fußes ziehen sich die Maschen unschön auseinander, so dass der Steifeneffekt fast verschwindet. Ich glaube, ich habe mich schon entschieden überm Schreiben: Es wird geribbelt. Wozu ein blog doch alles gut ist!
Änderungen: 8 Rd. früher mit dem Zwickel anfangen und jede 3. Rd. zunehmen. Anprobieren. Evtl. noch mehr Zunahmen. Auf jeden Fall vor der Ferse noch 3-6 R extra stricken. Ferse nur bis auf 14 M abnehmen. Auf gehts. Ribbel-Ribbel...
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 11/2005
Die Bienchen summen, die Vöglein zwitschern, der Frühling hat Einzug gehalten. Was planst du für den Frühling? Neue Wolle? Neue Strickprojekte? Vielleicht sogar einen Frühjahrs-Woll-Putz?
Ein bisschen was - stricken auf dem Balkon, keine neue Wolle, beim Frühjahrs-Woll-Putz bin ich gerade, und an neuen Strickprojekten was sockig-luftig-leichtes. Dazu das Twinset aus der gespulten Wolle. Aber ich bin noch nicht sicher, ob ich noch vor dem Herbst zu dem Twinset komme, denn da ist noch eine Latte Ufos abzuarbeiten. Die Rosa Rositas (ein UFO) wären für den Frühling auch klasse: Lochmuster, 3er Sockengarn und knall-pink!
Die Decke hat auch einen Namen, Korallenriff. Und das ist die Farbanregung. Es ist eine Farbkombi, die sowohl meine Freundin liebt, für die die Decke ist, als auch ich. So macht das Stricken doppelt Spaß. Und ich überlege, ob ich nicht auch so eine Decke brauche. Für kalte Winterabende. Aber jetzt muss erstmal *diese* Decke geschafft werden.
Und hoffentlich lassen sich noch viele anregen, an ihren Decken weiter zu machen. Soo diszipliniert bin ich allerdings auch erst seit Ende Januar, davor hat das Teil acht Monate mit 25 Quadraten vor sich hin gedümpelt. Wenn ich so fleißig wie Annie wäre (sie hat die letzten Tage mal wieder ein Bild von ihrer Decke gezeigt), dann wäre die Decke schon fast fertig. Aber ein solches Projekt lässt sich wohl nicht anders stricken, als wirklich Häppchen für Häppchen, dafür aber regelmäßig.
Übrigens gestern habe ich wider erwarten doch noch Patche gestrickt, nämlich zwei Stück (104). So bin ich nur noch mit 1 Patch im Rückstand, das sollte sich heute im Laufe des Abends aufholen lassen.
Und das Konzert gestern war klasse, wesentlich besser als die letzten Male. Nicht so viel moderne E-Musik, die ich zwar interessant finde, die aber nicht wirklich entspannend ist, und deshalb besser in kleineren Dosen genossen wird. Diesmal war die Menge Modernes genau richtig. Dafür mehr alte und neue Popmusik (Bach und Lieder aus Musicals), dazu ein bisschen Beethoven, und von der Qualität her besser als sonst. Mein Mäuschen hat im Chor der Schulkantate gesungen, die eine gelungene Verbindung von Volksliedern, (gesprochenen) Texten und modernen Passagen ist. Die Kantate wird von mal zu mal besser.
Hier sind 102 Quadrate zu sehen (*stolzbin*). Wenn man das mit dem Foto von Anfang Febrruar vergleicht (ca. 5 Wochen her), sieht man richtig Fortschritt. Ich habe die Höhe erreicht, jetzt wird das Ganze nur noch breiter. D.h. eine (schräge) Reihe von Quadraten sind 17 Stück. Und ich habe mal ausgerechnet, dass ich insgesamt ca. 400 Quadrate brauchen werde . Dazu kommen dann noch einige m Strickschlauch als Kante an den beiden geraden und der oberen Seite, damit das Ganze auch optisch einen Abschluss hat.
Und ich habe mal gewogen, alles in allem 125 g Wolle verstrickt. Nicht *wirklich* viel. Und ein Quadrat wiegt gerade mal stolze 1,2 Gramm! Jetzt ist aber genug mit Statistik.
Tja, gestern und heute waren keine Quadrate zu vermelden, war einfach nicht. Gestern war ja wieder Hauskreis, so dass das abendliche Stricken flach fiel. Heute ist Schulkonzert, und da mein Mädel im Chor mitsingt, muss ich natürlich hin. Bin mal gespannt, denn es wird wieder die Schulkantate geben, die von Konzert zu Konzert wächst. Das heißt aber auch, dass die Strickzeit wieder sehr begrenzt ist. Wohl wieder kein Quadrat. Was wird nur aus meinen Vorsätzen? Da werde ich wohl am Wochenende etwas nacharbeiten müssen.
Wenn man sich wirklich ganz an die Anleitung hält, ist es schon eine Piddelei: mit dem Achterbahn-Anschlag, an dem man sich beim ersten Mal beinahe die Finger abbricht, und der Sherman-Ferse ist es eher ungewohnt für mich.
Den Achterbahn-Anschlag habe ich ja schon mal bei den Schnuppersocken gemacht, so war es nichts ganz neues für mich. Wenn man am Anfang die beiden Nadeln nicht so nahe zusammen tut, so dass etwas Spielraum bleibt, dann geht es halbwegs. Die ersten Reihen sind etwas anstrengend, bis man ein paar mehr M auf jeder Nadel hat.
Und die Sherman-Ferse steht mir noch bevor. Ich bin gespannt, welche Größe ich 'rausbekomme, da ich vorhabe, mich einfach an die Anleitung zu halten. Meine ersten Toe-ups, eben jene Schnuppersocken, sind ja viel zu groß geworden. Geplant war 39, 'raus kam 43. Allerdings hatte ich da auch eine andere Fersenlösung. Und diese Sherman-Ferse scheint ja eine Variante der "verkürzten" Ferse zu sein, die ich sogar hinbekomme - mit Wickelmaschen und Doppelmaschen hatte ich ja bisher kein Glück, sondern jede Menge Löcher.
Aber diese tiefgestochenen Zunahmen (engl. encroachments) sind eine feine Sache - sie verhindern zumindest bei mir erfolgreich die Löcher. Das habe ich ja schon an meiner ständigen SockenMaPro ausprobiert. Wer schon Wikingermuster nach Lavold gestrickt hat, kennt diese M übrigens schon.