Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 39/2004
Am Beginn steht das Anschlagen der Maschen und dafür gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Welche Maschenanschläge benutzt Du für welchen Zweck, warum nutzt Du sie und - wie immer - hast Du Tipps und Tricks dazu?
Also am häufigsten nehme ich den Kreuzanschlag, irgendwie ist der mir am sympathischsten. Ich habe früher öfter den italienischen Anschlag nach Jaacks gemacht, aber auf ihre Art ist der mir zu für vieles zu eng. Für Socken geht er gar nicht. Ich habe jetzt aber von einer anderen Arbeitsweise gehört, und das muss ich mal ausprobieren.
Schlingenanschlag oder Anschlag durch Aufstricken nutze ich meist, wenn ich viele Maschen am Ende oder Anfang einer Reihe zusätzlich brauche.
Mein Tipp (hoffentlich wiederhole ich jetzt nicht, ich habe eure Einträge noch nicht gelesen): Für Socken mache ich den Anschlag über 2 Nadeln mit 1/2 Nadelstärke mehr als ich dann fürs Bündchen zum Stricken nehme. Dann ist der obere Rand auf jeden Fall genausoweit dehnbar wie das Bündchen, ohne zu weit zu sein. Dazu muss man sagen, dass ich relativ fest stricke.
Nachtrag: Da hat doch keiner geschrieben, dass man beim Kreuzanschlag drauf achten sollte, dass das Fadenende (also der Teil, der nicht am Knäuel hängt) über den Daumen läuft. Dieser Faden bildet nämlich die Schlinge unten um die Masche, hat also nicht so viel Fadenverbrauch. Wenn man es immer so macht, lernt man den Anschlag gut schätzen (also bei Socken klappt es bei mir mittlerweile immer). Und hat nicht so irre lange Fäden, nur weil man Angst hatte, dass es mal wieder nicht reicht.
Und dann habe ich gemerkt, dass ich nicht nur 4 Paare Socken auf den Nadeln habe, sondern auch fünf Schals: Einen Ärmelschal für mich, einen Schal aus Estivo (auch für mich), einen Zickzack-Schal für meinen Mann (Ufo vom letzten Jahr), einen Auftrags-Fussel-Zickzack-Schal und jetzt neu einen Schal für meinen Sohn. Es wird Zeit, davon etwas abzuarbeiten. Naja, die Schal-Saison fängt ja jetzt an.

Technische Daten:
Michael war ganz begeistert von der Mütze. Heute war es morgens allerdings etwas zu warm dafür, sonst hätte er sie gleich angezogen.

Hier mal vollständig mit gedrehter Schnur. Und beim Schnurdrehen (*vor* dem Gottesdienst heute morgen!) habe ich festgestellt, dass eine Spindel das ideale Werkzeug eben dafür ist. So schnell habe ich das noch nie geschafft. Bei der alten Methode spielte eine Türklinke eine große Rolle...
Abends habe ich dann noch ein Stündchen auf dem Balkon gestrickt, aber sobald die Sonne mal hinter einer Wolke verschwand, wurde es kühl. Aber schön ist es, so die letzte Sommersonne zu genießen.
Nach dem Abendbrot habe ich dann bei Pilchern weitergestrickt. Die Filme sind so gedreht, dass man nicht unbedingt immer hingucken muss. Es war das erste mal, dass ich mir einen solchen Film angeguckt habe, und ich muss sagen, die Familienverhältnisse, die sie schafft, sind ja irre verworren. Und wenn sie sich nur lieben, ist doch alles gerechtfertigt und alles wird gut. Ich glaube, ich bin aus dem Alter 'raus, wo ich solche Filme genießen kann.
Die Geschichte kannte ich (meine ich - sehr lange her, dass ich die kürzeren Geschichten gelesen habe) noch nicht, aber sie war dermaßen verhersagbar... Die Bücher sind eh' besser. Was mich bewogen hat, mir diesen Film anzugucken, waren die Landschaftsaufnahmen. Aber ich glaube, auch da werde ich mir besser mal einen schönen Bildband aus der Bücherei ausleihen, als mir diese Filme anzutun. Und irgendwie schien immer die Sonne - sehr unwahrscheinlich, sogar für Cornwall im Sommer.
Patent ist langweilig. Und man muss ständig hingucken, weil man sonst aus dem Rhytmus kommt, bzw. Umschläge nicht erwischt. Also einen Pulli kann ich mir nur vorstellen, wenn da noch schöne Zopfmuster oder so bei sind.
Allerdings gibt Patent (vor allem rundgestrickt) ein wunderschön gleichmäßiges Rippengestrick. Viel schöner als 1 re 1li. Deshalb wohl auch so beliebt.

Die beiden unterscheiden sich nicht so stark wie auf dem Foto, der melierte ist insgesamt von der Grundfarbe her mehr bordeauxrot. Komisch, wie Fotos das verändern. Der einfarbige ist ganz gut getroffen (zumindest nach meinem Bildschirm zu urteilen).
Ganz lieben Dank für das Lob für das Top. Schön, dass es nicht nur mir gefällt!
Gefunden von meinem Mann, ich lese nur ausgewählte Artikel. Nicht dass ihr denkt, dass ich alles verstehe und im Kopf habe, was da drin steht


Technische Daten:
- Papageien-Top, Gr. 42 für mich
- Bändchengarn India von Lana Grossa, Fb. 11
- Nadeln Nr. 10 (Marke Besenstiel)
- Ganz im 1 re 1 li Rippenmuster
- Eigener Entwurf, aber ich könnte nicht mehr sagen, was ich genau gestrickt habe.
- Das erste mal Krebsmaschen gehäkelt (an allen Ausschnitten).
- Das erste mal Perlzunahmen nach Hanna Jaacks gestrickt
- Abnahmen lagen links und rechts von den Seitennähten.
- Die Zunahmen an der Vorderseite habe ich etwas in die vordere Mitte versetzt, und dort auch etwas mehr zugenommen als am Rücken.
Insgesamt gesehen gefällt mir das Teil sehr gut, war aber nicht so interessant zu stricken. Dieses Bändchengarn ist nicht so mein Ding, sehr rutschig. Und die dicken Nadeln erst. Aber was nimmt man nicht alles auf sich, um ein modisches Teil zu haben.
Mit dem "Original" hat das Top nur noch gemein, dass es auf Figur geschnitten ist, und dass das Muster 1re 1li Rippen sind. Das Original fand ich im Sommerkatalog 2004 von Junghans. Ich hatte keine Anleitung, an der ich mich hätte orientieren können, nur das Foto. Als letztes muss ich noch vermerken, dass mein Mann mir das Garn fast aufgedrängt hat, als wir mal zusammen bei Casa Lana (im Internet Wollbörse) in Köln waren. 35 Euronen für ein Top - das ist schon ziemlich heftig. Aber ich bin froh, dass es sich so gelohnt hat.
Und das beste Kompliment habe ich von meinem Sohn bekommen: er sagte: "Mama, dadrin siehst du richtig jung aus!"
Angefangen habe ich mit Nadeln 3 1/2, aber ich habe beschlossen, dass das für eine Mütze nicht winddicht genug ist. Also nochmal mit Nadeln 3. Da es das erste mal ist, dass ich ein Patentmuster stricke, ist das ganze natürlich Neuland. Aber man gewöhnt sich dran. Sehr schnell sogar. Und so wird mir der zweite Anfang sicherlich leichter fallen als der erste.
Bilder demnächst, da brauche ich Tageslicht zu. Es passt sehr schön auf einen dünnen Rippenpulli, so wie das geplant war. Denn *nur* für den Sommer ist mir das fast zu schade. Oder vielleicht auch eine weiße Bluse drunter? Mal schauen.
Und aus dem Rest, den ich noch habe, mache ich mir einen Zauberschal. Irgendwann einmal. Fazit: Ich liebe dieses Teil, aber noch eins davon würde ich nicht stricken. Soo viel Spaß hat's denn doch nicht gemacht. Besenstiele als Nadeln sind nicht so mein Ding. Und solche Glibberbändchen auch nicht. Ich glaube, ich bin für die meisten Designergarne ungeeignet.
Jetzt aber ab in die Heia!
Nunja, jetzt steht noch die Vernäh-Orgie an, die dauert wohl etwas länger als nur eine gute halbe Stunde, aber ich will das jetzt endlich mal anziehen.
Und glauben die wirklich, die könnten die deutschen Sockenstricker in irgendeiner Weise abhalten, schon Socken zu stricken, indem sie nur die Kindergröße angeben???? Aber ich werde (hoffentlich) brav sein und erst am 1. Oktober anschlagen. Aber Wolle raussuchen, das werde ich schon mal. Zum Glück fällt die Entscheidung nicht sooo schwer, da es ein einfaches Rechts-Links-Muster ist, und die kommen in einfarbig oder leicht meliert am besten heraus.
Das Muster findet sich hier. Hmm, und wer kriegt die diesmal? Ich wäre ja langsam mal wieder dran, aber auch die Kinder brauchen noch je 1 Paar. Und meine Weihnachtskiste ruft auch schon ganz laut. Naja, noch ist Zeit zum Überlegen. Vielleicht stricke ich ja auch mal die eine oder andere Wolle an...
Andererseits habe ich doch einen Grund zum Vormirherschieben: Ich finde die Toe-Up-Socken zwar interessant, aber nicht besonders schön. Und umständlich zu stricken. Da ist vor allem die Fersenwand dran schuld, die mit verkürzten Reihen gestrickt wird. Das macht keinen Spaß. Außerdem bildet sich rechts und links von der Fersenwand ein Wulst. Der zieht sich zwar raus, wenn man den Socken trägt, aber ich mag's trotzdem nicht. Vielleicht würde sich das geben, wenn man entlang der Fersenwand 3 M Kraus re strickt? Nunja, vielleicht.
Fazit für mich (bitte nicht abhalten lassen, das mal auszuprobieren, denn vielleicht ist gerade das, was ich verschmähe, *die* Art Socken zu stricken für dich) nach einem Socken: Es funktioniert, aber ich bin nicht scharf drauf. Ich stricke lieber von oben nach unten. Und ja, ich weiß, es gibt noch andere Arten, bei Toe-Up um die Ecke zu kommen, aber ich mag keine schrägen Fersen. Die einzige Variante, wie ich Toe-Up noch probieren könnte, wäre die nachträgliche Ferse. Das wär vielleicht was für die nächsten Socken, die ich anschlagen werde. Mal schauen, was die beiden Mustersocken-Gruppen beim nächsten Muster so vorschlagen.

- Technische Daten
- Making Waves Socken, Gr. 39 für Michael
- NoName Sockengarn von Globus, 60 g
- Nadeln 2 1/2, 72 M Anschlag, bei der Ferse auf 68 abgenommen
- Herzchenferse, Bandspitze im Maschenstich geschlossen
- 2. Socke des Six Sox Knitalong im "Making-Waves-Muster"
- Muster nur im Schaft, 4 Mustersätze
- Begonnen 21.07.2004, beendet 15.09.2004
Also, das Muster hat nicht sooo viel Spaß gemacht. Eigentlich ungewöhnlich für ein Zopfmuster, die ich doch eher liebe. Das war jedoch nicht der Grund dafür, dass ich das Muster am Fuß nicht weitergeführt habe. Ich finde, Zopfmuster am Fuß nicht so günstig, wenn die Socken (wie diese) in einem geschlossenen Schuh getragen werden. Ich habe da immer Bedenken, dass die doppelten Stellen unnötig drücken.
Ansonsten habe ich mich mit der Wolle etwas vergriffen, denn das Muster kommt nicht so gut raus. Eben dunkle Wolle und auch noch mehrere Farben, einfach für Mustersocken ungünstig. Dem Empfänger gefallen sie aber, und das ist doch die Hauptsache, oder?
Das eigentliche Strickmuster ist sehr einfach, nämlich zwei Reihen glatt rechts, und zwei Reihen 2 re / 2 li. Aber ich finde, dass das Muster gut aussieht. Und für die fehlenden Ringel entschädigt. Bei Männersocken ist das wichtig, weil da ja immer ein extra langer Schaft ansteht, und meistens größere Größen.
Den Bund stricke ich zum Muster passend 2 re / 2 li.
Damit hat die Technik nun endgültig die Feuerprobe bestanden. Ich hatte Bedenken, dass die 80er Nadel nicht lang genug für 2 Erwachsenensocken ist. Aber es gibt keine Probleme damit. Strickt sich gut. Macht Spaß.