Montag, 3. Juli 2006
Hitze und Spinnen
vertragen sich sehr gut. Damit meine ich natürlich nicht die Spinnen aus der Gattung der Arachnidae (bei denen weiß ich nicht, ob sie dieses Wetter mögen), sondern die menschliche Aktivität. Ich kann die Wolle sehr viel leichter kontrollieren, wenn ich ganz leicht feuchte Hände habe. Da dies nur bei Temperaturen über 30 Grad der Fall ist, ist Spinnen die ideale Sommerbeschäftigung. Außerdem tut das gleichmäßige Treten auch noch meinen Venen gut, die bei der Hitze natürlich ziemlich leiden.

Deshalb habe ich in letzter Zeit mal wieder öfter mein Rädchen auf den Balkon geschafft, um ganz in Ruhe ein Spulchen zu spinnen. Gestern übrigens auch. Im Moment handelt es sich um flaschengrüne Wolle, die ich zusammen mit zwei Fäden mint zu einem recht dicken Garn für eine Freundin verzwirne. Ich merke aber, dass ich recht ungerne so dick spinne. Hoffentlich sind die 1,5 kg bald geschafft. Wenn das Wetter so bleibt, stehen die Chancen dafür aber recht gut. Letztes Jahr hatte wir zwar einen sehr schönen Spätsommer, aber das richtig heiße Sommerwetter ist ausgefallen, deshalb habe ich letztes Jahr kaum was gesponnen. Dieses Jahr wird hoffentlich in beider Hinsicht besser!

Und dann plane ich schon vor, was ich als nächstes spinne. Ich habe noch von mehreren sehr schönen Farben je 300 g rumliegen, und mein Traum wäre, ein ganz feines Garn zu spinnen, das ich dann zu einem Tuch verarbeiten kann.

P.S.: Dieser Eintrag ist eine Rache für die vielen Einträge zum Thema Arachnidae, die kamen, als ich mal nach Spinnen=Wolle Spinnen gegoogelt habe. Jetzt werden sich welche ärgern, dass sie trotz der Fachbezeichnung wieder eine Seite mit Wollspinnen erwischt haben... Zwinker Nö, ich habe nix gegen Arachnidae. Ich gehöre wohl zu den wenigen weiblichen Angehörigen der Art homo sapiens sapiens in Mitteleuropa, die Spinnen nicht nur nicht fürchten, sondern äußerst faszinierend finden. Aber es nervt halt schon, wenn man nur zu einem Teil von einem Teekesselchen etwas sucht, und mehr von der anderen Bedeutung findet. Computer sind halt doch doof.

Von gertatter um 12:58h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Langweilig
sind die einfach nur glatt rechts gestrickten Socken schon. Für Fußballspiele natürlich ideal, aber wenn ich ohne Glotze stricke, dann nicht. Also musste gestern (endlich mal ein fußballfreier Sonntag) etwas Abwechslung her. Ich habe mal wieder das eine Knäuel Bamubsgarn hervorgekramt, das ich bei Daniela gekauft habe. Nein, kein Regia, sondern das portugiesische. Das von Regia finde ich dafür, dass es letztlich zum großen Teil aus Kunstfaser ist, irre überteuert. Das portugisische kommt in 100-g Knäulen und ist vom Preis her gut tragbar.

Ich hatte aus diesem Garn mal ein bisschen was angestrickt, Muster ausprobiert. Das erste Muster klappte gut, das zweite nicht so, also habe ich Nr. 2 erstmal aufgeribbelt, und das Cozy-Muster ausprobiert. Ja, die Cozy-Hype ist an mir vorübergegangen, wie so viele, und ich stricke erst jetzt dieses Muster zum ersten Mal.

Das Muster ist nicht so schwierig, aber mit genug Spaß-Faktor (und vor allem darin bestehen nicht alle Abnahmen aus 3 M zus. Str. wie das erste Muster, das ich ausprobiert habe, was ich ungerne mache - 3 zus str, nicht ausprobieren, das tu ich natürlich gerne). Wenn man es mal kapiert hat, dann kann man es sich auch ganz gut merken. Wobei bei mir kapieren sehr viel schneller geht, wenn man eine vernünftige Strickschrift hat. Cozy hat das nicht (jedenfalls nicht im Original). Da das Muster nur über 6 M und 8 Reihen geht, wovon die Musterreihen auch eigentlich nur zwei verschiedene sind, kann man es trotzdem bald verstehen. Aber: lieber wäre mir eine Skizze gewesen. Vielleicht mache ich mir ja auch noch eine in mein Notizbuch. Bei geschriebenen Mustern fehlt meiner Meinung nach immer der Zusammenhang der Reihen, d. h. welche M über welcher gestrickt wird. Das ist aber nicht so ganz unwichtig.

Nachdem ich dieses Muster dann für gut befunden hatte, überlegte ich, was ich aus dem einen Knäuel denn schönes machen könnte. Da es ein 100-g Knäuel ist, hoffe ich, dass ich einen schönen Spitzenschal daraus bekomme. Mit 175 Metern kann man ja schon was anfangen. Zuerst dachte ich, dass ich vielleicht einen Sampler-Schal mache, d. h. mehrere verschiedene Spitzenmuster, aber ich habe mich dann doch für die Schmalspur-Version vom Cozy entschieden. Das Muster macht einfach Spaß und ich kann diejenigen verstehen, die es sogar mehrfach gestrickt haben. Und so habe ich also gestern noch den Cozy-Schal angefangen, nachdem ich meine reichlich dimensionierte Probe wieder aufgeribbelt hatte.

Von gertatter um 12:44h| 0 Kommentare |comment |angefangen