Das Wollschaf will diesmal wissen:

Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 22/2006

Ich hasse Vernähen und mache das auch wirklich auf den allerletzten Drücker und kurz vorm Verschenken oder allerersten Anziehen. Wie vernäht Ihr Eure Stricksachen? Habt Ihr Tipps, um sich dies leichter zu machen? Oder seid Ihr auch so wie ich?

Früher habe ich das so gemacht. Aber heute sehe ich das anders - Ein Teil wird sofort vernäht, wenn es irgendwie geht. Das Rausschieben macht die ganze Sache nämlich psychologisch nicht besser, sondern schlimmer - und zwar nicht nur beim Stricken. Die gefürchtete Arbeit wächst sich zu einem Monster aus, dem man scheinbar nicht mehr gewachsen ist. Umso schlimmer, wenn dann schon mehrere Teile aufs Vernähen warten.

Geübt habe ich dieses Verhalten durch die im Maschenstich geschlossenen Sockenspitzen. Ich kann nicht weiter stricken, bevor nicht wenigstens der eine Faden vernäht ist, weil ja die Maschen noch auf 2 Nadeln vom Nadelspiel drauf sind, bis ich sie abgenäht habe. Der Faden ist schon mal in der Nadel, also wird auch gleich noch vernäht. Und wenn einer vernäht ist, ist auch der andere nicht mehr so schlimm. Und siehe da, auch bei anderen Teilen kommt mir das Vernähen gar nicht mehr so schrecklich vor. Es gehört einfach dazu.

Wenn es geht, erspare ich mir das Vernähen auch: Durch Techniken, die schon automatisch vernähen: z. B. das Russian Join oder einfach mit neuem und alten Faden gleichzeitig stricken. Das letzter verwende ich besonders bei Puschelgestrick. Da verschwindet so eine Ansatzstelle ohne Probleme. Für Socken oder Pullis aus glattem Garn würde ich das nicht empfehlen, weil es einfach auffällt. Empfehlen kann ich auch noch das Einweben der Fäden. Da dies aber das normale Stricken etwas behindert, wende ich es vor allem bei vielen Farbwechseln an, also z. B. beim Schulzen.
Dienstag, 30. Mai 2006, 10:33, von gertatter | |comment |Dienstagsfrage