Jedenfalls ging seit heute um ca. halb 7 hier nix mehr: Wasserrohrbruch direkt vor unserer Haustür, die Hauptleitung hats erwischt. Zuerst kamen zwei Typen von der GEW mit Presslufthammer und Schaufe, und gruben ein Loch. Eines, das im Moment immer größer wird, weil sie wohl die Stelle nicht genau finden. Mittlerweile ist auch noch ein großer Erdsauger da.
Zum Glück haben sie uns am Ende der Straße einen Hydranten aufgestellt, so dass ich schon Wasser holen konnte. Ganz schön Arbeit... Was haben wir es normalerweise doch gut. Und man merkt erstmal, wie abhängig man von der Wasserversorgung ist. Haare waschen? Gestrichen. Spülen? Vergiss es. Waschmaschine? Wie denn? Kaffee/Tee kochen? Naja, da ist ja zum Glück noch ein Liter Wasser im Boiler. Den kann man nehmen.
Die Nachbarn treffen sich auf einmal am "Brunnen." Echt witzig. Wie in alten Zeiten.
Und jetzt freue ich mich erstmal auf unser Strickertreffen in Bochum bei Marina und Tom. Bin schon beim Packen.
Ich habe dann, als ich wieder bei meiner Mutter war, zuerst mein Kilo Merino zuende gesponnen, und anschließend gleich die Holländische angefangen zu spinnen. Und ich muss sagen, sie spinnt sich sehr gut. Sie hat eine sehr große Faserlänge, ist genügend gekräuselt und der Faden läuft fast von selbst aus dem Kardenband. Also wirklich sehr gut geeignet, um das Spinnen zu lernen, und man kann sie gut auch dünn spinnen. Ich hoffe, dass ich daraus ein schönes Sockengarn machen kann. Mal schauen. Wie gesagt, sie ist recht kratzig. Und laut Angaben von Wollknoll lässt sie sich nicht gut filzen. Ich bin allerdings noch nicht fertig mit der ersten Spule, denn es dauert doch etwas länger, wenn man so dünn spinnt. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich, seit wir zurück gekommen sind, noch nicht allzuoft gesponnen habe.
Und die Zunahme mache ich erstmal genauso wie bei der Spitze, nämlich aus dem Zwischenfaden. Die stricken aus einer der Maschen der Vorreihe (was mich an die Winkinger-Muster erinnert), was ich nicht ganz einsehe. Nö. Nochmal nicht mit mir. Ich denke, dass ich fest genug stricke, dass das keine Löcher gibt.
Achja, und hier der Zwischenstand der Socke von heute Nachmittag (mittlerweile bin ich, wie unschwer aus diesem Eintrag erkennbar, beim Zwickel):

Die Wolle ist "Strumpf- und Sportwolle" (ja, so steht's auf der Banderole) Fb. Nr. 8440 von Maxus (Globus-Kette) in Köln-Marsdorf. Die Wolle, die ich auch gerade erst aufgeribbelt hatte, vorher waren das Cloverleafs. In ihrem jetzigen Zustand gefällt mir die Wolle schon viiiiel besser. Ich habe übrigens absichtlich die Abendsonne genutzt, um ein Bild mit Schlagschatten zu produzieren. Normalerweise nicht so erwünscht, aber wenn man Strukturmuster wie dieses zeigen will, einfach unschlagbar.
Und da habe ich mir gedacht, es wäre doch gut, wenn ich mal diese Toe-Ups versuchen könnte, deren Link ich ja schon gestern angegeben hatte. Nunja, ich habe einmal angefangen, dann merkte ich, dass sich der Anfang nicht zusammen ziehen lässt (in der 1. Reihe irgendwo den Faden geteilt), und habe nochmal von vorne angefangen. Bei der zweiten Version habe ich die Maschenwickelei am Anfang etwas lockerer gestaltet, und schon klappte alles wie am Schnürchen. Nunja, beim zweiten Mal ist man immer schlauer, und das Zusammenziehen klappte viel besser.
Am Anfang ist die Geschichte ein wenig piddelig, aber ich bin gespannt, wie ich insgesamt mit dem Toe-Up-Prinzip klar komme. Wenn mir das gefällt und ich es öfter mache, wird sicherlich auch der Anfang unproblematischer. Jetzt habe ich schon 12 M pro Nadel, da ist das Ganze etwas entspannter. Ich habe jedoch beschlossen, ein wenig abzuwandeln: Es werden 6 M Pro Nadel angeschlagen, und dann in der gesamten Spitze in jeder zweiten Reihe zugenommen, bis man die gewünschte Maschenzahl pro Nadel hat. Ich habe mir erlaubt, ab 10 M pro Nadel nur noch jede dritte R zuzunehmen, evtl. werde ich sogar die letzte Zunahme erst in der vierten R angehen. Damit sollte die Spitze dann ein wenig länger werden, und weniger eckig.
Zuerst das Sahnestück, das gestern noch ganz spät fertig geworden ist, Ralfs Zopfmustersocken (tädäää!):


- Technische Daten:
- Zopfmuster-Socken Gr. 43 für Ralf
- 71 g Rosita Fb. 5614 von Fischer Wolle (3-fädige Sockenwolle)
- Nadeln Nr. 2
- Zopfmuster: Abwandlung eines Pulli-Musters aus Anna
- Anschlag: 84 M, am Fuß abgenommen auf 80 M
- dreigeteilte Ferse (meine letzte), Bandspitze
- Schaft 4 Mustersätze zu 32 R, Fuß von Ferse bis erste Spitzenabnahme 85 R.
- Begonnen 10.12.2003 (huch, das war ja ein UFO!)
- Vollendet 31.08.2004
So, dann noch die Gotland-Socken, das ist das erste "richtige" Projekt, zu dem ich auch die Wolle gesponnen habe, und das fertig geworden ist:

- Technische Daten:
- Socke Gr. 43 für Ralf
- 98 g selbstgesponnene Wolle vom Gotlandschaf (Kammzug von Huppertz)
- Nadeln Nr. 2 1/2
- Anschlag 60 M
- Herzchenferse, Bandspitze
- Begonnen: 15.07.2004
- Vollendet: 31.08.2004
Leider stimmt die Farbe nicht so ganz. Das hat man nun davon, wenn man den Weißabgleich der Kamera vergisst. Sie sind ein schönes dunkles, meliertes Grau. Jedenfalls nicht dunkelbraun, wie sie auf meinem Bildschirm aussehen. Bei diesen Socken hatte ich eine ganz andere MaPro als bei gekaufter Sockenwolle. Obwohl ich dieselbe Nadelstärke wie sonst genommen habe, genügten 60 statt 64 M Anschlag für die Größe. Die Wolle hatte zwar die gleiche Stärke, aber ich glaube, sie hat sehr viel mehr abstehende Wollfasern, als gewöhnliche Sockenwolle. Dadurch bekommt das Garn mehr Fülle, also auch andere MaPro.
Und nun noch die fertige "Making Waves"-Socke:

Die zweite Socke ist schon angeschlagen und der erste Mustersatz geschafft. Das habe ich heute auf dem Balkon erledigt. So ein schönes Wetter!
Und abends beim Fernsehen habe ich noch eine Socke weitergestrickt, von der ich gar nicht weiß, wann ich sie angefangen habe. Irgendwann einmal zwischendurch, damit ich ein Projekt habe, bei dem ich nur stricken muss, nicht nachdenken oder zählen oder sowas Schwieriges. Ich verstricke jetzt die Wolle, die ursprünglich für meine Mutter sein sollte, für mich, jawohl, für mich, ganz alleine. Habe heute die ganze Ferse und ungefähr die Hälfte vom Fuß geschafft.

Jetzt werde ich das Garn für die Schnuppersocke vom Mustersocken-Knitalong verwenden.
Aber ich muss mich ganz arg zurückhalten, dass ich die noch nicht anfange, denn erst müssen die Waves vom Six-Sox-Knitalong fertig werden. Einen habe ich ja schon, und der zweite sollte auch schnell gehen. Und ich habe ja noch bis Anfang Oktober Zeit für die Schnuppersocken. Und ich will doch Projekte abbauen. Nur noch 2-3 Sachen gleichzeitig, dann wird auch mal was fertig.
Warum nicht nur *ein* Projekt? Ganz klar, man braucht eines, das kompliziert ist, ein einfaches zum Fernsehen und eines für die Handtasche (bevorzugt Socken). Und ich habe gemerkt, dass ich mehr als drei nicht gleichzeitig bearbeiten kann. Werden es mehr, verfällt alles, was darüber hinaus geht, in den UFO-Status.
Jedenfalls habe ich jetzt mal wieder ein UFO weniger, auch wenn es eben den Weg in den Froschteich gewandert ist.
Fertig wurden die Gotlandsocken (mussten nur noch zugenäht werden) und die Zopfsocken für Ralf (da fehlte noch die Hälfte der Spitze).
Und der erste der Making Waves-Socken ist fertig. Heute, als ich all die alten mails der letzten Woche gelesen habe. Das musste ich doch noch loswerden, denn die beiden Paare zählen ja für den August. Bilder morgen.
Viele von uns stricken sehr gern Socken. Was magst Du an selbstgestrickten Socken? Oder warum magst du sie nicht? Trägst Du sie auch im Alltag? Oder lieber Daheim auf der Couch?
Ich liebe meine Selbstgestrickten. Ich habe sie sogar im Sommer an, wenn es nicht zu heiß ist. Ich lebe *und* arbeite zu Hause, deshalb werden meine selbstgestrickten sehr viel getragen. Ich trage sie u. U. auch "draußen," nur sind dann die Schuhe z. T. ein bisschen eng. Aber bei Winterschuh-Neuerwerbungen werde ich immer drauf achten, dass sie auch mit Selbstgestrickten passen. Aber zuhause in Birkies sind die Selbstgestrickten einfach unübertroffen.
Es fragte das Wollschaf
Das einzige, was ich an dem Projekt zu meckern habe, ist die Tatsache, dass ich meine Ebenholz-Nadeln genommen habe. Mit sehr dunkelblauer Wolle nicht so der Renner. Man sieht die Maschen kaum. Helle Maschen auf hellen Nadeln sind weniger ein Problem. Seht ihr, was ich meine?

Leider konnten wir keinen der geplanten Ausflüge mit meiner Mutter machen, weil sie einen Hexenschuss hatte, der ihr das Leben wirklich schwer gemacht hat. So haben wir ihr dann viel Gesellschaft geleistet, was sie auch wirklich braucht.
Einen Tag haben wir nur mit Wolligem verbracht: Zuerst waren wir in der Jurte in Alt-Glienicke und haben dort wunderschöne Filzarbeiten und tolle handgefärbte Wolle gesehen, und ein bisschen Wolle auch gekauft. Nach dem späten Mittagessen in einem Einkaufszentrum sind wir dann zum Jörg gedüst, der uns in seinem wunderschön renovierten Wohnzimmer mit leckerem Kuchen empfangen hat. Er trug sein ärmelloses Top, das ich gleich wiedererkannte - den Mann darin natürlich auch

Jörgs Strickarbeiten sind einfach erste Sahne - so schön gleichmäßig. Man sieht, dass bei ihm jedes Detail wichtig ist. Und tolle Strickdeckchen hat der Mann schon gemacht - da bleibt einem die Spucke weg. Teilweise große Stücke mit feinstem Garn, bis hin zu Taschentuchgarn-Stärke.
In meinem anderen Strickleben hatte ich mich ja auch mal am Kunststricken versucht, und ich bewundere jeden, der das macht. Für mich war es damals nichts, da es mir nicht gelang, Fehler auszugleichen, ohne zurückstricken zu müssen (ribbeln geht nicht, sonst sind sämtliche Umschläge futsch). Die Folge davon war, dass ich mich vor Konzentration dermaßen verkrampfte, dass mir nach dem Stricken alles wehtat. Das heißt nicht, dass ich nie wieder sowas angehen werde. Jörg hat mir z. B. Mut gemacht, dass man mit ein bisschen Übung auch Fehler korrigieren kann, indem man Maschen fallen lässt und wieder hochstrickt. Im Moment steht Kunststricken allerdings nicht zur Debatte. Ich glaube, ich werde vorher noch einfache Sachen mit Lochmuster stricken, um einfach Übung zu bekommen und natürlich auch die Sache mit den Korrekturen zu lernen. Und natürlich habe ich noch Tausend-neunhundertneunundneunzig andere Strickideen im Kopf.

83 Reihen sind es jetzt, nicht mehr allzuweit bis zur Ärmelabnahme. Das Foto ohne Blitz ist zwar nicht ganz farbtreu (Lampenlicht), aber dafür kann man das Muster erkennen. Die Wolle ist dunkelbraun (Bündchen) oder natur mit dunkelbraunen Flammen. Nach wie vor stricke ich Zopfmuster am liebsten.
Tja, und während dieses ganzen Sportes habe ich nicht gestrickt, nein, mich hat der Occhi-Virus mal wieder erwischt. Die neue Öse hats bewirkt. Ein wunderschönes Sternendeckchen von Hilde Schleip aus dem Herbstheft hat es mir angetan. Und ich habe herausgefunden, wie ich dieses Deckchen occheln kann, ohne dass ich diese acht einzelnen Motive arbeiten muss, sondern diese mit in die jeweils dazugehörigen Runden einbauen kann. Unter heftigem Einsatz von geteilten Ringen und Mogelbögen natürlich. Es macht richtig Spaß. Und ich konnte natürlich das Muster nicht ganz in Ruhe lassen, sondern musste auch noch eine winzig kleine Änderung anbringen, die aber meiner Meinung nach den Entwurf wesentlich ausgeglichener macht. Ich glaube, wenn ich das Deckchen noch mal arbeiten sollte, dann würde ich noch zusätzlich einige Picots wegfallen lassen.
Tja, und anfangs habe ich fast nur wieder aufgemacht, bis ich so langsam wieder einen Rhythmus fand für diese wunderbare Handarbeit.
Hier nun das, was ich heute gearbeitet habe:

Nicht viel, ich weiß, aber am Anfang habe ich wirklich mehr rückwärts als vorwärts gearbeitet. Und rückwärts bei Occhi heißt wirklich jeden Knoten wieder lösen...
Dabei ist dann der zweite von Ralfs Zopfmustersocken bis zur halben Spitze gediehen. Bald sind sie fertig *freu*! Das war wirklich ein Riesen-Projekt.