Viele von uns stricken sehr gern Socken. Was magst Du an selbstgestrickten Socken? Oder warum magst du sie nicht? Trägst Du sie auch im Alltag? Oder lieber Daheim auf der Couch?
Ich liebe meine Selbstgestrickten. Ich habe sie sogar im Sommer an, wenn es nicht zu heiß ist. Ich lebe *und* arbeite zu Hause, deshalb werden meine selbstgestrickten sehr viel getragen. Ich trage sie u. U. auch "draußen," nur sind dann die Schuhe z. T. ein bisschen eng. Aber bei Winterschuh-Neuerwerbungen werde ich immer drauf achten, dass sie auch mit Selbstgestrickten passen. Aber zuhause in Birkies sind die Selbstgestrickten einfach unübertroffen.
Es fragte das Wollschaf
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 30/2004
Welche Webseite zum Thema Stricken empfehlst Du mir unbedingt?
Also zuerstmal Wendy. Die hat meiner Meinung nach das beste blog. Dann natürlich Stricknetz und die Sockenstricker. Dort findet man eine solche Fülle an Infos.
Aber es gibt noch sehr viel mehr Tolles - Seiten mit schönen Mustern, guten Beiträgen, Mustern und vielem mehr. Einiges davon habe ich schon links und rechts von diesem Text als Links aufgenommen.
Es fragte das Wollschaf
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 29/2004
Ein neues Projekt: Wie fängst du an, welche Vorbereitungen gehören dazu? Strickst du einfach los, oder berechnest und planst du stundenlang ;-)? Wie läuft das bei dir ab?
Kommt drauf an. Bei Socken, insbesondere, wenn sie aus Standard-Sockenwolle sind, stricke ich einfach drauf los. Bei Schals auch. Sollte es doch mal nicht stimmen, dann ribbele ich eben. Bei anderen kleineren Sachen stricke ich auch nur vielleicht eine MaPro.Wenn es aber um Pullis geht, die mit 1-2 Monaten Arbeitszeit zu veranschlagen sind, dann mache ich mindestens eine oder mehrere Maschenproben, messe aus, rechne um. Stundenlanges planen kenne ich auch - das ist aber meist, wenn ich entweder Wolle habe, für die ich beim Kauf kein bestimmtes Projekt vorgesehen habe, oder wenn ich nur Bilder und Anleitungen wälze, um ein neues Projekt auszuwählen. Dann sitze ich am Rechner, recherchiere Wolle, gucke Kataloge durch, durchforste Musterbücher, lese Anleitungen usw. Das mache ich auch manchmal, wenn ich gar keinen neuen Pulli plane. Aber das kann Stunden dauern. Und manchmal kommt auch nix konkretes dabei 'raus. Wenn dann entschieden ist und die Wolle gekauft, dann kommen die anderen Schritte.
Allerdings muss ich sagen, dass ich die nächsten Pullis schon alle verplant habe. Für etliche davon ist auch schon die MaPro gestrickt, andere wieder sind schon angestrickt. Also werde ich in nächster Zeit besser mal stricken, und nicht träumen.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 28/2004
Wenn du deinen Traumpulli aus der Zeitschrift oder einem Buch nachstrickst - hältst du dich dann sklavisch an die Anleitung (Muster, Wolle)? Oder modifizierst du eigentlich alles? Oder wie gehst du vor?
Anwort von Radio Erewan: Kommt drauf an. Wenn es *der* absolute Traumpulli ist, dann muss auch die richtige Wolle her. Aber dann kommt meist der komplizierte Teil: Ich muss umrechnen, weil in den seltensten Fällen die MaPro stimmt. U. U. muss ich sogar beim Stricken nochmal neu rechnen, weil meine MaPro sich noch verändert hat. Ich messe *immer* nach, halte auch mal an, und verändere ggf. Strickmuster bleiben - wenn es denn wirklich ein Traumpulli ist. Ärmel muss ich für mich fast immer kürzen, evtl auch andere Sachen an der Passform anpassen. Ansonsten bin ich bei Pullis oft sehr kreativ - nehme den Schnitt von diesem, den Ausschnitt von jenem, und das Muster von dort, hier gefällt mir noch ein Detail, und nehme die Wolle, die *ich* ausgesucht habe.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 26/2004
Nadeln und Wolle, mehr braucht es nicht! Oder? Gibt es etwas, das das Stricken oder das Drumherum ungemein erleichtern würde, aber dummerweise noch nicht erfunden ist?
Hmmm, was ich bräuchte, wäre Zeit. Nicht, dass die Zeit noch nicht erfunden ist. Ich brauche sie zu einem günstigen Preis. Am besten gleich im Knäuel oder der Wolle mit inbegriffen. Aufpreis 1 Euro die Stunde oder so. Viel teurer darfs nicht sein, sonst muss ich auch noch jemanden haben, der für mich arbeiten geht.
Ansonsten bin ich mit Nadeln, Wolle, einem guten Maßband, einer Schere und ein paar Vernäh-Nadeln eigentlich zufrieden.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 25/2004
Machst du noch etwas anderes mit Wolle außer stricken? Häkelst du? Webst du? Zeig doch mal!
Klar ist Wolle nicht nur zum Stricken da. Ich spinne noch und ich filze mit der Nadel (mit Seife und Gematsch hab ichs nicht so). Früher habe ich auch mal mit Wolle gestickt, solche Long-Stich-Bilder (gibts die eigentlich noch?) oder auch mal Gobelin. Ja, und gehäkelt habe ich auch mal, aber das machen meine Handgelenke nicht mit. Vielleicht gibt sich das mal noch? Ich habe damals schöne Deckchen und so gehäkelt. Und wenn Baumwolle auch gilt, tja, dann kann ich noch Kreuzstich, Occhi und Klöppeln anfügen. Weben - ja, ich weiß wie das geht. Aber ich kann immer nur so lange Weben, bis mir die Kette, die jemand anders aufgezogen hat, ausgeht. Eine Kette schären gehört immer noch zu den großen, ungelösten Rätseln meines Lebens. Nicht, dass ich *noch* ein Hobby bräuchte.
Sehen kann man meine Spinnerei z. B. hier, und die Filzerei hier.
Alles, was mit Spitze zu tun hat, findet sich hier.
Es fragte das Wollschaf
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 24/2004
Besitzt du Strickbücher? Wenn ja, stell uns doch mal dein Lieblingsbuch vor! ...und wenn du dich nicht entscheiden kannst, wähle drei aus :-)
Also, es ist und bleibt bei mir Rutt's History of Hand Knitting. Am Anfang meines Blogs gab es mal eine ähnliche Frage, und damals hatte ich nur 3 Strickbücher, die ich noch mein eigen nannte. Ich habe jetzt schon etliche Bücher mehr, aber Rutt ist immer noch mein Liebling. Er schreibt ein tolles Englisch, geht geschichtlichen Mythen nach, korrigiert sie, wo nötig, tja, er macht sich wirklich sehr viel Mühe, alles herauszufinden, was man noch über die Geschichte des Strickens herausfinden kann. Natürlich liegt die Betonung auf der englischsprachigen Welt, aber man kann ja nicht alles haben.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 23/2004
Hast du Lieblingsdesigner? Welcher Stil gefällt dir am besten?
Hmm, schwer. Ich kenne nur sehr wenig. Alice Starmore, Elsebeth Lavold, Kaffee Fasset, Horst Schulz. Leider wird in Deutschland nur sehr selten drangeschrieben, wer ein bestimmtes Teil entworfen hat. In den Zeitungen steht nie was dazu. Das finde ich ziemlich doof. Nur wer ein Buch veröffentlicht, hat das Glück, dann auch namentlich bekannt zu sein. Die letzten beiden Genannten haben leider nicht allzuviel Ahnung davon, wie man aus Gestrick ein Kleidungsstück macht. Außerdem finde ich ihre Farbwahl manchmal nicht nach meinem Geschmack. Aber ihre Anregungen sind sehr wertvoll. AS und EL dagegen liegen voll auf meiner Linie. Geschmackvoll, das gewisse etwas, interessant sind ihre Entwürfe.
Vom Stil her - ich mag Fair-Isle und alles, was mit Zöpfen zu tun hat. Stil - am liebsten ein bisschen frech, peppig, ungewöhnlich, aber nicht zu sehr. Es sollte zu meiner Figur passen und sie vorteilhaft unterstützen.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 22
Es ist Sommer, 35 Grad, die Sonne knallt vom Himmel! Und? Strickst Du? Oder wartest Du lieber bis der Winter wiederkommt? Kommt das Strickzeug mit an den Badesee? Hast Du ein paar Tipps zum "Sommerstricken"?
Hmm, eigentlich kann ich da gar nicht mitreden. Ich stricke nach 9-jähriger Pause erst seit Oktober wieder. Was ich damals gemacht habe, weiß ich gar nicht mehr. Eine Situation aber gibt es, die ist vergleichbar: wenn ich an der Vereinskasse im Schwimmbad sitze. Dort ist es auch im Winter schwül-warm, und seit die diesen gekühlten Süßigkeiten-Automaten da hin gestellt haben, ist es kaum auszuhalten. Nunja, und da stricke ich meist Socken. Nix was im Schoß liegen könnte.
Strickzeug am Badesee? Ja schon, dann muss ich aber feuchte Reinigungstücher mithaben. Damit ich nicht mit Limo- oder Majonäse-Fingern mein Strickzeug anfassen muss. Oder sonstwie Dreck mitstricke.
Tipps... hmm, wie wär's mit Kunststricken? Obwohl, bei den komplizierten Mustern kann man schon im Winter ins Schwitzen kommen. Ansonsten als Alternative: Occhi. Baumwollgarn, ein Schiffchen und Spitze, und schon hat man was zu tun, und es ist sehr klein, gut zum Mitnehmen, und es ist sehr luftig.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 21/2004
Wie viel Zeit verbringst du täglich an den Nadeln - im Schnitt? Und, bist du eher schnell oder langsam? Berechne doch mal deine Geschwindigkeit in "Maschen pro Minute bei mittlerer Wollstärke glatt rechts" ;-)
Öhm, muss ich mal nachdenken. Also an den Wochentagen so 1-2 Stunden abends, an einigen Tagen noch 1-2 Stunden bei der Hausaufgabenbetreuung, Donnerstags 2 Stunden extra Strickstunde, aber keine Hausaufgabenbetreuung, am Wochenende je nachdem, also über alles gesehen würde ich mal 2 1/2 - 3 Std. täglich schätzen.Geschwindigkeit - kommt drauf an. Konzentriert Sockenstrickzeug nur re mit Nadelwechsel 40 M/min. Ohne Nadelwechsel wäre es sicher schneller. Wenn ich Fernsehe oder mich unterhalte geht meine Geschwindigkeit stark zurück - aber ich tu dann ja auch zwei Sachen gleichzeitig.
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 20/2004
Wann hast du mit Stricken angefangen? Gab es bei dir eine "frühkindliche Prägung" durch strickende Vorbilder in der Familie? Oder hast du erst als Erwachsene an die Nadeln gefunden? Gab es einen bestimmten Grund?
Also, ich weiß, dass ich schon als Kleinkind meine Omi bewundert habe, die immer Strickzeug dabei hatte. Die hat in den dreißiger Jahren riesige Kunststrick-Decken gestrickt, und nebenher 4 Kinder großgezogen. Und das in Zeiten vor Wasch- und Spülmaschine, ohne Staubsauger etc. Als ich sie dann stricken sah, hat sie Kleidungsstücke gestrickt. Ich habe noch irgendwo einen Kinderrock, den sie gestrickt hat. Sowas habe ich als Kleinkind auch getragen. Den, den ich habe, hatte vor mir meine Schwester, und ich habe ihn dann geerbt.
Diese Omi hat mir dann bei einem Besuch auch als erste Nadeln in die Hand gedrückt und mir den Anschlag gezeigt. Mehr nicht. Ich habe das dann geübt, z. T. auch nur mit einem Bauklötzchen als Nadel. Das muss noch vor meiner Einschulung gewesen sein, ich schätze, ich war damals 6 Jahre. Dann ist die Entwicklung erstmal stehen geblieben. Auch meine Mutter muss viel gestrickt haben, als ich klein war, aber ich habe komischerweise keiner Erinnerung daran.
Andere Mädchen aus meiner Grundschul-Klasse häkelten Topflappen, und ich mühte mich mit Luftmaschenketten und anschließend mit festen Maschen, so groß wie Doppelstäbchen ab. Andere strickten Bären, ich mühte mich mit rechten Maschen an einem Probeläppchen. In dieser Zeit war Handarbeiten Frust pur. Das lag aber auch an den Bedingungen: Meine Eltern waren geschieden, ich lebte beim Vater, und meine Oma (nicht die, die mir das Stricken beibrachte) gab mir nur allerwinzigste Reste an Wolle, in grauslichen Farben. Und keine Unterstützung. Damit konnte man kaum was anfangen.
Als ich später dann bei meiner Mutter war, wurde das anders. Ich lernte Stricken und häkeln, meine Mutter schleppte Zeitungen mit Kursen und sowas an. Ich lernte linke und rechte Maschen. Im Gymnasium strickten etliche Mädchen. Wir strickten ellenlange Schals um die Wette. Ich stritt mich, welche Art Stricken schneller ist: katholisch (Faden um die Nadel legen) oder normal. Wir machten sogar einmal eine Probe, und beide waren gleich schnell. Später habe ich dann lange Zeit fast nur gehäkelt. Aber immer mal wieder gestrickt. In der Schule, später in Vorlesungen und Seminaren an der Uni.
Mitte der 80iger Jahre habe ich mir dann "meine Ferse" selbst erfunden und meine ersten Socken gestrickt. Kurz darauf lernte ich meinen Mann kennen (ich hatte damals immer ein Sockenstrickzeug in der Hand - er wusste also, worauf er sich einließ). Ich habe viel für meinen Mann gestrickt - Farbflächen, Streifen und vieles andere. Als die Kinder kamen, habe ich Windelhöschen, Söckchen, Handschuhe und Stilleinlagen gestrickt (nein, das mit den Windelhöschen habe ich nicht durchgezogen, nach ein paar Monaten habe ich aufgegeben). Ich habe mich sogar im Kunststricken versucht. Und dann machte eine Sehnenscheidenentzündung (3 Wochen Gips an der linken Hand, und das mit zwei Wickelkindern) alles zu nichte. Ich habe in der Zeit alles verschenkt, was ich an Wolle hatte, und auch fast alle Literatur. Aufgehoben habe ich nur wenige Grundbücher, damit ich auch was für meine Tochter habe, falls die mal anfängt. Aber ich dachte ja, ich könnte nie wieder stricken. Zum Glück geht es wieder. Seit Oktober stricke ich nach 9 Jahren Pause wieder. Und es macht mehr Spaß als vorher.
Also, irgendwie habe ich fast immer gehandarbeitet. Als ich älter wurde, und geschickter, und aus den Sachen etwas wurde, hat es dann auch Spaß gemacht, und es sind Sachen fertig geworden. Und warum stricke ich? Es macht Spaß, es entsteht (ab und zu) was Nützliches, und außerdem ist es eine produktive Art, die Hände zu beschäftigen, ohne dabei Kugelschreiber o. ä. zu missbrauchen.
Es fragte das Wollschaf