Teilweise widersprachen sich die Eltern selbst immer wieder, und teilweise fand ich es auch langweilig - ich hätte gerne ab und zu ein anderes Thema gehabt. Meine Gedanken waren zwischendurch auch mal ganz woanders - ich habe Nasen studiert. Lacht nicht, aber das ist manchmal wirllich interessant. Kleine Nasen, große Nasen, schmale, breite, lange, kurze... Wenn sich das Gespräch immer im Kreis dreht, ist das eine unterhaltsame Studie

Naja, aber dadurch war es mit dem Stricken dann nix. Wir waren kurz vor halb elf wieder zu Hause, und dann war ich einfach nur noch müde.
So, jetzt muss ich sehen, dass mein Haushalt halbwegs Schwiegermutter-tauglich wird, und heute abend feiern wir in der Grundschule ein römisches Gastmahl (die Kinder nehmen die Römerzeit durch). Dafür muss ich noch ein römisches Gericht zaubern, und ein paar Sachen dafür einkaufen muss ich auch noch.
Auf gehts!
Und Knäuel habe ich gestern gewickelt. Ich werde so nach und nach meine ganzen Wollreste neu wickeln. Die Papprollen-Methode bewährt sich sehr. Einfach, preisgünstig, gut. Ein Wollwickler lohnt sich für mich wohl nicht, ich glaube, das lohnt nur, wenn man eine Strickmaschine hat. Alles auf einmal wickeln werde ich jedoch nicht, das ist mir zu langweilig. Und ich werde nach jedem Paar Socken immer gleich den Rest aufwickeln, dann ist das gar nicht so anstrengend.
Außerdem habe ich die Reste jetzt mal nach Hauptfarben sortiert. Da könnte man glatt mal auf Ideen kommen, diese Reste auch zu verwerten! Als erstes habe ich ja eine kleine Decke für meine Freundin angefangen (die ich aber wieder aufgeribbelt habe, weil mir das Garn, in dem ich angefangen habe, dann doch zu aufgeregt gemustert ist). Aber auch ein Pulli oder sowas ist nicht ausgeschlossen. Ich habe jede Menge blaue Reste, und daraus ein Pulli - ja, ich glaube, das wär was. Und ich habe doch noch soo viel blaue Sockenwolle zum Verstricken. Da würde problemlos noch ein Pulli bei rumkommen.

Opal Murmel, Gr. 39 (für mich!), 64 M. Nadeln 2 1/2 und 2 (Bündchen), Dreigeteilte Ferse, Verbrauch ca. 70 g.
Meine ersten Opalis, und ich muss sagen, dieses Knäuel war sehr angenehm zu verstricken.

Das ist in etwas Sockenwoll-Stärke. Der Vergleich mit Sockenwolle hinkt jedoch ein bisschen, da da ja Plastik drin ist, und damit eine etwas längere Lauflänge erreicht werden kann. Außerdem ist die Lauflängenberechnung aufgrund einer schlechten Waage und der geringen Wollmenge auch nur sehr ungenau. Aber ihr seht hier Nadeln 2 1/4, die genau richtig sind, um diese Wolle zu verstricken. Ich stricke diese Wolle lieber als Sockenwolle, denn sie ist dehnbarer. Diese Wolle habe ich übrigens auf der Kreuzspindel gesponnen (Gewicht der Spindel 55 g).
Und jetzt das weiße Landschaf:

Die ist mit meiner neuen selbstgemachten Spindel gesponnen, und hat eine Lauflänge von über 70 m pro 10 g. Da bin ich doch schon recht stolz drauf. Auch wenn sie immer noch unregelmäßig gedreht ist. Aber ich freue mich darauf, sie zu verarbeiten. Beide sind übrigens recht kratzig, was z. T. am Landschaf liegt, aber auch daran, dass ich immer noch zu sehr drehe. Aber ich habe immer Angst, dass sonst der Faden reißt. Man braucht halt doch eine Weile, bis man auch das Maß der Drehung drauf hat.
Angenommen, du in deinem Wollgeschäft deine absolute Traumwolle - für einen Preis nur knapp unterhalb deiner Schmerzgrenze. Du hast eigentlich keine Idee, was du damit anfangen willst, aber es ist nur noch ein Kilo da... Bleibst du hart, oder verfällst du dem Kaufrausch? Und - mal ehrlich, wenn ja, passiert dir das öfter? Beichte mal einen Fall!
Nö. Es gibt immer wieder schöne Wolle. Wenn ich nicht weiß, was ich draus machen soll, dann nicht. Aber ich werde wahrscheinlich so lange durch das Wollgeschäft und um die Wolle drumrum schleichen, bis mir was passendes einfällt. So zuletzt geschehen im heimischen Casa Lana, als ich Estivo von LG entdeckt habe. Das war ein Garn, das *musste* mit. Und dann habe ich mich für einen Schal entschieden. Der zwar angestrickt, aber noch nicht vollendet ist. Wieviel Vorräte noch da waren, weiß ich nicht. Aber LG-Garn ist meist mehr als hart an der Schmerzgrenze, was Preise angeht, und wenn man mehr braucht, wird dort auch bestellt. Ob mir das öfter passiert? Natürlich nur, wenn ich nicht auf Diät bin und alle Handarbeitsgeschäfte und -Abteilungen meide.
Übrigens heißt das nicht, dass auch das draus wird, was ich mir zuerst dafür vorgenommen habe. Es kann sein, dass letztlich was anderes draus gemacht wird. Aus den verschiedensten Gründen.
Geribbelt habe ich auch schon wieder, der Mini-Sock aus selbstgesponnener Wolle war etwas unförmig, und so musste ich wieder ein ganzes Stück auftrennen. Das Gestrick zieht sich auch ein bisschen, liegt wohl entweder an ungleichmäiger Drehung und/oder daran, dass ich das Garn nicht gewaschen habe, was die Drehung beruhigt. Ich war ja soo neugierig. War schließlich mein erstes Garn, das halbwegs was getaugt hat. Naja, Versuch macht kluch.
Und dann die weiße Aud-Wolle, die ich auf meinem neuen Spindelchen gesponnen habe. Das sind 10 g, und damit habe ich über 70 m erspindelt! Diese Lauflänge kann ja schon fast als Laceweight durchgehen. Deshalb wird daraus auch ein feines Lesezeichen mit einem schönen Lochmuster.
Und dann habe ich euch noch ein kleines Abenteuer vom Samstag verschwiegen: Ich habe Wattebällchen gesponnen. Naja, versucht. Die Spindel fiel oft hin. Der Faden riss schnell. Aber es wurde Faden draus. Naja, nix besonders tolles natürlich. Ich wüsste bloß nicht, was ich mit solchem Faden machen sollte. Und heute habe ich dann Verbandwatte probiert. Ging aber auch nicht besser. Jedenfalls die nicht, die ich hier habe. Hut ab vor den Leuten, die nach dem Krieg Verbandswatte gesponnen haben, um ihren Kindern Baumwollstrümpfe zu stricken.
Tja, und abends habe ich dann nicht eher aufgehört, bis die Wolle dann versponnen war. Sind so ca. 10 g geworden. Und ich habe bis 1 Uhr heute morgen gebraucht

Ich habe sogar ein bisschen was gestrickt, die Maschen vom aufgeribbelten Johannes aufgelesen (Bauch), und natürlich Werke von mir gezeigt. Gestrickt habe ich vor allem an meinen Murmel-Socken, von denen einer schon auf der Hinfahrt in der Straßenbahn fertig wurde (waren nur noch ein paar Reihen Spitze zu stricken), und den zweiten habe ich dann angeschlagen und ca. das halbe Bündchen geschafft.
An dem Socken habe ich heute übrigens weiter gestrickt, und zwar während der Gemeindeversammlung. So interessant das sein kann, aber mit Strickzeug höre ich besser zu.
Insgesamt war es gestern ein klasse Tag, morgens habe ich richtig was im Haushalt geschafft, weil Mann und Kinder Lampen einkaufen waren. Die hatten eine ziemliche Odysse hinter sich. Angefangen bei Ikea, wo's gar nix gab, was sie sich vorgestellt hatten (ein paar Kleinigkeiten sind dann doch mitgegangen, aber nix aufregendes), dann zu Porta, wo sie für eine ganz nette Lampe über 230 Euronen haben wollten (Michael: Papa, hast du den Preis gesehen? - der Junge ist echt vernünftig) und dann in einem Baumarkt in der Nähe fündig geworden. Sie kamen erst nach Hause, als ich schon weg war, und haben abends stolz ihr Tagewerk gezeigt. Schön geworden. Jetzt ist auch Michaels Ecke gut ausgeleuchtet, und die Bettlampen hängen wieder.
Hier isse nun in ihrer ganzen Schönheit:

Leider musste ich das Bild zu sehr verkleinern. Jetzt sieht der Schaft ganz schief und gestreift aus - was er nicht ist. Aber das größere Bild hätte nicht in den Platz hier im Blog gepasst
Und so sieht der Wirtel von oben aus:

Zugegeben, das ist nicht so hübsch wie diese Spindeln hier. Die auch aus Fimo oder sowas bestehten. Aber es ist eine Top-Whorl, und ich musste kein Geld dafür ausgeben, da ich alle Zutataten zu Hause hatte. Sicherlich lässt sich am Design noch etwas feilen. Aber es ging mir zuerst um die Funktion und grundsätzliche Bauweise. Der Wirtel hat einen Durchmesser von ca. 5 cm. Das Gewicht ist genau so, wie ich es anvisiert hatte, nämlich 25 g. Selbst die Arbeitszeit hielt sich in Grenzen. Ich habe ca. 1 1/2 Stunden gebraucht, und dabei am Anfang auch ein bisschen experimentiert.
Es macht Spaß, mit so einer leichten Spindel zu spinnen, und meine Wolle wird immer feiner. Bald kann ich laceweight spinnen, wenn das so weiter geht. Ich habe jetzt die weiße Wolle von Aud auf der Spindel, und es macht so viel Spaß, dass ich kaum aufhören konnte, um mich hier ans Blog zu setzen.

Das ist das, was ich gestern und heute geschafft habe. Und jetzt muss ich erstmal ein bisschen Haushalt machen.
Ich habe festgestellt, dass das Pfauenmuster eigentlich ein sehr einfaches Muster ist. Es gibt immer drei statt nur eine Zwischenreihe, und von den vier Reihen des Rapports werden drei rechts gestrickt. Egal, ob man in Runden oder in Reihen strickt.
Ach ja, und wer das Muster nicht kennt, Liane hat es auf ihrer Strickseite. Ganz nach unten rollen, bei den Strickmustern.
Und wie Jörg schon sagte: Das Pfauenmuster ist sehr wandlungsfähig. Es regt zum spielen an. Zum eigenen Erfinden.
Tja, und das Ribbeln geht weiter: Der Johannes hat es in sich. Ich finde mittlerweile, dass er doch zu kurz ist, egal, was Töchterchen sagt. Die will den Pulli nur schnell haben. Aber wenn ich den so lasse, dann ist er im Winter zu kurz. Ich habe schon geribbelt, und dann wird er noch länger gemacht.
Den einen Ärmel habe ich jetzt wieder bis zum Musterband, und vom Musterband auch schon ein Stückchen. Daran habe ich gestern abend beim Vorleseabend gestrickt.