Samstag, 5. Juni 2004
Spinnkurs
hatte ich ja diese Woche. Christine war mit ihren Kindern zu Besuch. Und hatte ihr Merino dabei, das ein recht gutes Reiserad und ein tolles Anfängerrad ist. Ich kam sofort damit klar, treten gar kein Problem, das Koordinieren von Treten und Spinnen innerhalb einer Viertelstunde kein Problem mehr, nach einer halben Stunde automatisiert.

Dickspinnen geht mit einem Rad viel leichter als mit der Spindel. Da konnte ich dann doch die Tasche planen, die ich schon verworfen hatte, weil ich auf der Spindel kaum dick spinnen kann.

Und Verzwirnen mit dem Rad ist einfach ein Traum. Mit der Spindel ist es ätzend langweilig. Ich habe ein Garn, das ich mit der Scheibenspindel gesponnen habe, vierfach verzwirnt, damit es zu dem Rest passt. Geht ein bisschen schwieriger als zweifach zwirnen, aber es geht. Ich habe mangels Spulen, und weil ich nur zwei Spindeln voll von dem Garn hatte, aus zwei Knäulen gezwirnt. Weil das Garn teilweise ziemlich überdreht war, gab es einiges Chaos, aber wie gesagt, die meiste Zeit ging es gut. Man muss halt auf vier Fäden aufpassen, statt auf zwei, und manchmal wünscht man sich vier Hände.

Und das normale Zwirnen mit dem Rad ist wirklich einfach und geht schnell, gleich, ob man von Spulen oder aus einem Knäuel zwirnt. Wenn das Knäuel fast abgearbeitet ist, kann es zu Knoten kommen, aber das verhindert man, indem man den Daumen in die Mitte des Knäuls steckt. Dann geht das Abwickeln zwar ein bisschen langsamer, aber immer noch besser, als wenn es knotet.

Navajo-Zwirnen habe ich auch gelernt, und frage mich jetzt, ob man das auch mit der Spindel hinbekommt. Mir gefällt das Navajo-gezwirnte Garn sehr gut, und da ich ja eher fein spinne, werde ich eh' meist 3-4fach zwirnen müssen, damit ich ein einigermaßen brauchbares Garn habe.

Tja, und dann trage ich mich natürlich mit Spinnrad-Kauf-Gedanken. Zunächst sind es nur Gedanken, denn das Geld kommt ja nicht geflogen. Also ist erstmal sparen angesagt, aber das sollte gehen, denn ich bin ja immer noch auf Garn-Diät. Am ehesten sollte es ein Joy werden, denn das ist nicht so groß und leicht zu transportieren. Aber ich muss es erstmal probespinnen. Ich habe es zwar schon mal probegeponnen, aber da hatte ich gerade mal einen eher kurzen Spinnabend hinter mir und kämpfte noch ein bisschen mit der Wolle. Da konnte ich so ein Rad nicht wirklich beurteilen. 1 Pfund Wolle später ist das sicherlich eher möglich. Ich weiß, ich habe noch nicht das berühmte Kilo hinter mir, aber ich denke, ich weiß jetzt schon eher wo es langgeht.

Ach ja, und es gibt noch ein weiteres Argument, warum ich unbedingt ein Spinnrad brauche: Meine Venen haben diese Woche nicht ein einziges Mal weh getan. Die Bewegung tut ihnen sehr sehr gut.

Gesponnen habe ich in der vergangenen Woche außer ein bisschen Probiergarn (ca. 10 g) insgesamt etwa 500 g Merino. Ziemlich dick, ich denke ich werde sie mindestens mit Nadel 4, wegen des Filzens aber eher mit gröberen Nadeln verstricken. Ein Bild wird es auch geben, aber wohl erst morgen, denn das Garn ist noch nicht trocken, und gleich bin ich auf einem Seminar in unserer Gemeinde, das offiziell bis 18 Uhr geht. Da ich aber als Seelsorgerin eingeteilt bin, kann es durchaus noch später werden, und dann ist das Licht nicht mehr so gut zum Fotografieren.

Von gertatter um 11:49h| 1 Kommentar |comment |Spinnen

 

Sonntag, 30. Mai 2004
Seit Freitag abend
kann ich auch auf einem Spinnrad spinnen. Chrstine hat ihr Merino mitgebracht. Noch spinne ich eher Designergarn, aber das ist mir ganz recht, dann kann ich das Garn gleich mit meinem Spindel-Designergarn zusammen verstricken. Ich hoffe, ich bekomme diese Woche genug zusammen, um mir eine Filztasche daraus zu machen. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten mit meiner eigenen Wolle habe ich erstmal Wolle von Christine versponnen, aus der Flocke. Das ging ganz gut. Gestern habe ich mich dann nochmal an meine eigene Wolle getraut, und dann ging es.

Christine hat gestern gleich noch ihre Huppertzwolle angefangen zu spinnen, eine wunderschöne mehrfarbig gefärbte - Rot, Rosa, orange und rost gemischt.

Bei Huppertz haben wir das Joy ausprobiert, und Christine mag es sehr, ich bin nicht so gut klar gekommen, aber ich denke, ich brauche einfach noch ein bisschen mehr Spinnerfahrung.

Heute werden wir einen gemütlichen Nachmittag auf dem Balkon verbringen, und abends treffen wir uns dann mit gemeinsamen Freunden.

Von gertatter um 15:30h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Freitag, 21. Mai 2004
Mehr als das Mindest-Quadrat
ist gestern nicht mehr geworden. Ich konnte mich nicht mehr genug konzentrieren. Also sind wir bei 22,5 angelangt. Besser als nix.

Dafür habe ich gespindelt, das geht auch mit weniger Konzentration. Diesmal mit meiner Fimo-Spindel, die ich in den letzen Tagen etwas vernachlässigt habe. Ziemlich dünn immer noch, das soll mal dreifaches Sockengarn geben. Vielleicht. Irgendwann.

Ich spindele eigentlich meist recht ziellos, aber es macht mir einfach Spaß. Einfach der Vorgang, so ohne Sinn und Zweck. Die einzige Ausnahme zur Zeit bildet das Dünnspinnen, aber das ist ja eigentlich auch nur bedingt ein Projekt, denn ich sende ja das Garn ein, und nichts, was aus dem Garn noch entstehen soll. Ach ja, und dann geistert ja auch noch meine Filztasche bei mir im Hinterkopf rum. Dick spinnen mag ich ja nicht mehr, aber wenn ich das Garn, das ich jetzt auf der Scheibenspindel habe, ebenfalls dreifach nehme, dann könnte es sein, dass ich das mit den anderen Sachen verstricken kann. Und die ganz dicke Wolle wird dann der Boden der Tasche.

Heute habe ich schon mein Spinnstündchen mit der Ultraleicht hinter mir, es geht vorwärts. Zwar langsam, aber man sieht endlich, dass der Wolleberg etwas weniger wird. Dass 10 g so viel sein können!

Tja, und dann habe ich auch noch was neues beim Spindeln gelernt, nämlich, dass man den Faden einfach nur über den Haken führen muss, ohne Schlaufe. Bei den Hochwirtel-Spindeln geht das ausgezeichnet, bei der Scheibenspindel (Tiefwirtel) hüpft allerdings manchmal der Faden aus dem Haken (ponk!). Aber insgesamt geht es.

Also, ich kann jedem nur empfehlen, mal mit einer Hochwirtel-Spindel zu spinnen. Es geht viel schneller, als mit der Tiefwirtel. Viele umständliche Handhabungen der Tiefwirtel sind eliminiert: man braucht nur einen kurzen Faden, der auch nicht um das Unterteil gewickelt werden muss, damit sich die Spindel nicht von selbst abrollt. Das Aufwickeln geht schneller, weil man den Faden leichter vom Haken abbekommt, als wenn man eine Rille hat. Und aus dem Faden vom Haken Nehmen und dem Aufwickeln wird eine einzige, fließende Bewegung.

Außerdem kann man ja noch (leichter) am Oberschenkel entlang andrehen, was auch die Spinngeschwindigkeit erhöht. Insgesamt werde ich auf Dauer wohl eine Hochwirtlerin. Auch wenn das nicht klassisch ist, aber das ist mir egal. Fimo als Wirtel ist auch nicht klassisch.

Von gertatter um 11:24h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Donnerstag, 20. Mai 2004
Gespindelt habe ich heute auch schon,
und zwar sowohl mit der Ultraleicht für den Wettbewerb, aber auch mit der Scheibenspindel von Wollknoll. Da spinne ich etwas dickeres Garn drauf.

Und was neues habe ich heute gelernt, nämlich am Oberschenkel anschubsen. Mit der Ultraleicht geht das ganz klasse. Und ich habe festgestellt, dass es auch mit der Scheibenspindel geht, obwohl die doch eine Tiefwirtel-Spindel ist (so möchte ich mal bottom whorl eindeutschen). Angeblich soll das doch nur mit der Hochwirtel-Spindel gehen?

Jedenfalls wünsche ich allen einen schönen Strickerin - Abend

Von gertatter um 21:55h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Samstag, 15. Mai 2004
Feinst-Spinnen
Angeregt durch den Wettbewerb bei Bines Farbenrausch habe ich mir heute die passende Spindel gebaut nach der Anleitung bei David Smith. Und natürlich gleich probegesponnen.

Herausgekommen sind dabei 9,3 m:



Leider kann ich keine Lauflänge angeben, da es unter 1 Gramm Wolle ist, und man da nicht wirklich genau messen oder rechnen kann. War ja auch nur die Übung für den Wettbewerb.

Nicht besonders gleichmäßig, aber schön weich. Die Wolle ist Neuseelandwolle von Wollknoll. Sie hat sehr schöne feine Fasern. Und genügend Kräuselung, dass man so fein spinnen kann.

Von gertatter um 17:03h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Freitag, 14. Mai 2004
Es hält
zumindest bis jetzt. Die Klebung an meiner Spindel. Ich werde noch etwas abwarten, ehe ich noch mehr von diesen Fimo-Spindeln mache.

Heute habe ich schon wieder etliche Meter erspindelt. Aber bei der feinen Wolle, die ich spinne, geht es langsam. Nicht bei der Meterzahl, sondern bei der reinen Menge. Ich bin gespannt drauf, das zu verzwirnen. Jedenfalls ist es sehr viel weicher, wenn auch etwas schwieriger zu spinnen. Und auf die Lauflänge bin ich auch gespannt. Aber ich muss noch etwas spindeln, bis die Spindel voll ist. Und ich merke, ich spinne einfach, um zu spinnen. Weil es Spaß macht. Bisher weiß ich von noch keinem bisher ersponnenen Garn, was draus werden solle. Einzige Ausnahme: Die braune Audwolle, die zu dem Mini-Socken geworden ist.

Von gertatter um 23:06h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Donnerstag, 13. Mai 2004
Heute habe ich
meine Spindel repariert, die ich aus Fimo und einer tunesischen Häkelnadel selbst gemacht habe. Da rutschte nach einiger Zeit der Wirtel immer durch, nicht angenehm, kann ich euch sagen. Heute habe ich dann Superkleber genommen und repariert, es ging anfangs ganz gut, löste sich aber wieder. Dann habe ich Pattex Repair Extreme genommen. Wie der sich machen wird weiß ich noch nicht, da er erst nach 48 Stunden seine Endfestigkeit bekommt.

Und seitdem spinne ich wieder - so dünn ich kann.

Und auf der Farbenrausch-Liste gibt es jetzt einen Wettbewerb, wer den dünnsten und schönsten dünnen Faden spinnt. Da werde ich glaube ich mitmachen, jedoch brauche ich dazu dann noch eine leichtere Spindel - meine selbstgemachte ist mit 25 g doch noch ein bisschen zu schwer, um *wirklich* fein zu spinnen. Diese superfeine Spindel werde ich ebenfalls selbst machen, nach einer Anleitung von David Smith. Die Anleitung gibt es hier.

Von gertatter um 21:57h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Mittwoch, 28. April 2004
Die Selbstgesponnene
muss ich euch doch noch zeigen. Zuerst das braune Landschaf:



Das ist in etwas Sockenwoll-Stärke. Der Vergleich mit Sockenwolle hinkt jedoch ein bisschen, da da ja Plastik drin ist, und damit eine etwas längere Lauflänge erreicht werden kann. Außerdem ist die Lauflängenberechnung aufgrund einer schlechten Waage und der geringen Wollmenge auch nur sehr ungenau. Aber ihr seht hier Nadeln 2 1/4, die genau richtig sind, um diese Wolle zu verstricken. Ich stricke diese Wolle lieber als Sockenwolle, denn sie ist dehnbarer. Diese Wolle habe ich übrigens auf der Kreuzspindel gesponnen (Gewicht der Spindel 55 g).

Und jetzt das weiße Landschaf:



Die ist mit meiner neuen selbstgemachten Spindel gesponnen, und hat eine Lauflänge von über 70 m pro 10 g. Da bin ich doch schon recht stolz drauf. Auch wenn sie immer noch unregelmäßig gedreht ist. Aber ich freue mich darauf, sie zu verarbeiten. Beide sind übrigens recht kratzig, was z. T. am Landschaf liegt, aber auch daran, dass ich immer noch zu sehr drehe. Aber ich habe immer Angst, dass sonst der Faden reißt. Man braucht halt doch eine Weile, bis man auch das Maß der Drehung drauf hat.

Von gertatter um 22:32h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Dienstag, 27. April 2004
Erfolge
kann ich verbuchen, nämlich 18 g feines Garn. Das erste Knäulchen ist die schwarzbraune Wolle, die Aud mir am Wochenende mitgegeben hat. Die habe ich heute verzwirnt. Die hat doch immerhin eine Lauflänge von 37,4 m auf ca. 8 g (leider ist meine Waage ziemlich ungenau).

Und dann die weiße Aud-Wolle, die ich auf meinem neuen Spindelchen gesponnen habe. Das sind 10 g, und damit habe ich über 70 m erspindelt! Diese Lauflänge kann ja schon fast als Laceweight durchgehen. Deshalb wird daraus auch ein feines Lesezeichen mit einem schönen Lochmuster.

Von gertatter um 20:39h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Dienstag, 27. April 2004
Spindel-Tag
ist heute. Immer in den Pausen habe ich ich mit meiner neunen Spindel gesponnen. Dünne Wolle gibt das. Bin mal gespannt auf die Lauflänge.

Und dann habe ich euch noch ein kleines Abenteuer vom Samstag verschwiegen: Ich habe Wattebällchen gesponnen. Naja, versucht. Die Spindel fiel oft hin. Der Faden riss schnell. Aber es wurde Faden draus. Naja, nix besonders tolles natürlich. Ich wüsste bloß nicht, was ich mit solchem Faden machen sollte. Und heute habe ich dann Verbandwatte probiert. Ging aber auch nicht besser. Jedenfalls die nicht, die ich hier habe. Hut ab vor den Leuten, die nach dem Krieg Verbandswatte gesponnen haben, um ihren Kindern Baumwollstrümpfe zu stricken.

Von gertatter um 00:02h| 0 Kommentare |comment |Spinnen