Freitag, 3. September 2004
Noch ein bisschen erzählen
will ich heute noch von meinem Berlin-Urlaub. Ich hatte mich ja mit Jörg getroffen, und hatte auch mein Spinnrad dabei. Jörg hat es ausprobiert und fand es so gut, dass er so eines haben will. Und dann kamen wir natürlich ins Klönen über Wolle, was wir so spinnen. Und Jörg erzählte von seiner unsäglichen holländischen Wolle. Sie lässt sich gut spinnen, keine Frage. Aber das Ergebnis ist ziemlich kratzig. Und Jörg war so lieb, und hat mir einen großen Batzen (etwas über 100 g) davon mitgegeben. Denn ich kannte diese Wolle noch nicht, wollte sie aber mal ausprobieren. Er war froh, sie los zu sein, und ich war froh, mal was neues auszuprobieren.

Ich habe dann, als ich wieder bei meiner Mutter war, zuerst mein Kilo Merino zuende gesponnen, und anschließend gleich die Holländische angefangen zu spinnen. Und ich muss sagen, sie spinnt sich sehr gut. Sie hat eine sehr große Faserlänge, ist genügend gekräuselt und der Faden läuft fast von selbst aus dem Kardenband. Also wirklich sehr gut geeignet, um das Spinnen zu lernen, und man kann sie gut auch dünn spinnen. Ich hoffe, dass ich daraus ein schönes Sockengarn machen kann. Mal schauen. Wie gesagt, sie ist recht kratzig. Und laut Angaben von Wollknoll lässt sie sich nicht gut filzen. Ich bin allerdings noch nicht fertig mit der ersten Spule, denn es dauert doch etwas länger, wenn man so dünn spinnt. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich, seit wir zurück gekommen sind, noch nicht allzuoft gesponnen habe.

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Freitag, 20. August 2004
Urlaub!
So, jetzt sind wir schon seit Mittwoch in Berlin. Die Fahrt war ganz gut, nur am Dreieck Werder kurz vor Berlin wurden Fahrbahnmarkierungen gemacht, und da standen wir über eine Stunde im Stau. Die haben mindestens 5 Spuren auf eine zusammengefasst, nämlich die drei von der A2 und die zwei (oder drei?) die von der A10 dort zusammen kommen.

Stricktechnisch gesehen habe ich auf der Fahrt nicht eine Masche gestrickt, dafür hier aber schon umso mehr. Ich habe jetzt schon knapp 60 Reihen vom Rückenteil eines Jankers für meinen Mann. Es macht wieder richtig Spaß. Die Wolle (Trachtenwolle von Fischer) ist einfach ideal zum Zopfmusterstricken. Bei der Wolle fällt so schnell keine Masche. Das Muster kann ich jetzt schon gut auswendig. Aber Zopfmuster sind ja auch sehr logisch im Aufbau.

Dann habe ich mein Spinnrad mitgebracht. Heute habe ich mich an Wolle vom Kater meiner Mutter herangetraut und eine Probe gesponnen. Es geht, wenn auch schwierig, und dick, und mit relativ viel Drehung. Jetzt sammelt meine Mutter noch eifriger, damit ich dann mal richtig viel zum Spinnen habe. Der Kater ist übrigens ein europäisches Kurzhaar.

Meine Mutter hat sich sehr über die Cloverleaf-Socken gefreut. Sie
passen sehr gut. Jetzt müsste ich nur noch mein Paar fertig stellen. Ich habe auch noch Ralfs Socken mit, aber die waren eigentlich für die Fahrt gedacht.

Von gertatter um 15:15h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Mittwoch, 21. Juli 2004
Ganz neues Sockengefühl
Die erste Gotlandsocke ist fertig. Hier isse:



In Unwetter-Grau (ja, die Socke liegt voll im Trend, denn dieses Jahr sind alle Schattierungen von himmelgrau absolut angesagt), aus selbstgesponnener Gotlandwolle. Anschlag 60 M, Nadeln 2 1/2, Herzchenferse, Bandspitze. Und wäre es nicht heute und gestern etwas wärmer als sonst, würde ich sagen, es ist eine echte Sommersocke geworden.

Jedenfalls bin ich ganz stolz, denn das ist das erste "vernünftige" Ergebnis meiner Spinnereien. Mein Mann fühlt sich drin wohl, aber erst wenn der zweite fertig ist, gibt es einen Tragetest.

Von gertatter um 14:42h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Donnerstag, 15. Juli 2004
Gestern sind
gerade mal noch 11 Reihen (also knapp 2 Mustersätze) der Cloverleafsocken entstanden. Nicht wirklich viel, aber besser als nix. Dann war ich zu müde.

Ansonsten habe ich gestern noch die selbstgesponnene Gotlandwolle gewaschen, dazu ein Pröbchen mit feinem Garn aus der Huppertz-Merino, das ich dreifach verzwirnt habe, und das am Dienstag am Rad entstanden ist. Das werde ich dann bald mal Probestricken. Jedenfalls ist das Garn so fein, dass ich nun bald an das Spinnen meiner melierten Pulliwolle gehen kann, von der ich bisher nur eine Probe auf der Spindel gesponnen hatte.

Diese Probe habe ich übrigens am letzten Wochenende mal verstrickt, Nadeln 4 waren ideal:



Nun ist die Probe auf dem Spinnrad etwas feiner geraten, aber vielleicht schaffe ich es ja, bei der gefärbten Merino dann eine Idee dicker zu spinnen. Lieber zu dünn als zu dick, denn dicke Wolle geht mir über die Handgelenke.

Von gertatter um 19:18h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Samstag, 3. Juli 2004
Die Gotlandwolle
ist gestern beim Fernsehen fertig geworden. Es war ja nicht so viel, ca. 150 g. Aber ich habe recht dünn gesponnen, deshalb habe ich auch ziemlich lange dafür gebraucht. Jetzt muss sie noch gezwirnt werden. Damit habe ich auch schon angefangen. Zuerst habe ich zweifach, dann mal 3fach probegezwirnt. Bei 3fach kam eine Pullistärke heraus, für Socken kann ich doch nur 2fach zwirnen. Und da es ja nur eine kleine Menge ist, werden wohl Socken draus.

Von gertatter um 19:24h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Dienstag, 29. Juni 2004
Experimente
ich liebe sie! Im Moment ist mir ab und an zwischen zwei Spulen Merino immer mal wieder nach Experimenten. Am Wochenende habe ich Schwarzkopfwolle kardiert (mit Hundebürsten, richtige Karden waren mir zu teuer - übrigens heißen diese Hundebürsten auf Französisch "Carde", stand jedenfalls auf dem Schildchen, was dran war). Diese Wolle hatte mir meine Freundin Christine da gelassen, weil sie nicht mehr ins Auto passte. Naja, und dann habe ich die kardiert (sie hat noch Wollfett) und gesponnen. Das spinnen war nicht einfach, versponnen war sie sehr schön weich. Ich war ganz verliebt.

Dann habe ich das Pröbchen gestrickt (so ca. 5 g, da braucht man ganz schön lange, um das zu kardieren) und gewaschen, und jetzt ist sie ziemlich kratzig. Schade. Wenn ich also daraus etwas machen will (wohl eine Jacke), dann muss das Wollfett drin bleiben. Sauber ist die Wolle jedoch, und sie riecht nicht. Insgesamt habe ich gut 2 kg, daraus müsste sich was machen lassen. Aber das kardieren wird ewig dauern. Trotzdem lohnt es sich sicherlich.



Gestrickt mit Nadeln Nr. 4, 33Rx19 M, Ziemlich genau 10x10 cm groß.

Das zweite Experiment habe ich dann heute gemacht. Gotlandwolle im Band hatte ich vom ersten Besuch bei Huppertz mitgebracht. Fühlt sich klasse an. Heute habe ich die erst mit der großen Kopfspindel gesponnen, da musste ich relativ dick spinnen. Die Wolle ist sehr rutschig, mehr wie Haar, allerdings sind die Haare sehr lang. Durch das rutschige war die schwere Kopfspindel zu schwer. Dann habe ich es mal auf dem Spinnrad versucht, und sie wird super dünn. Ich bin gespannt, wie das verzwirnt aussieht. Die auf der Kopfspindel gesponnene Gotlandwolle habe ich auf dem Spinnrad verzwirnt, und sie sieht so aus:



Sie hat 15 Wraps/Inch.

Von gertatter um 21:44h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Samstag, 26. Juni 2004
Zeigen
muss ich mal wieder was. Das ist meine nächste Wolle, die ich spinnen werde - wenn ich es denn schaffe, das auf dem Spinnrad so fein zu bekommen:



Das ist die farbige Merino von Huppertz, in zwei Türkis- und einem Blauton, 3-fädig verzwirnt, jeder Faden eine Farbe. Nennen werde ich die Wolle Südsee, und daraus soll einmal ein Pulli für mich werden. Die Wolle ist auf meiner großen Topwhorl gesponnen.

Dann muss ich noch ein Bild nachschieben, das zwar schon auf dem Computer war, aber das ich noch nicht gezeigt habe:



Das ist die Wolle, die ich auf dem Merino von meiner Freundin gesponnen habe. Das helle ist Neuseelandwolle von Wollknoll, das grüne ist farbige Merino von Huppertz. In einem Strang habe ich beide Farben zusammen gezwirnt. Die Wolle ist relativ dick. Ganz rechts der Strang ist vierfach gezwirnt, und die Wolle ist auf der Scheibenspindel von Wollknoll entstanden.

Von gertatter um 13:49h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Donnerstag, 24. Juni 2004
Die EM ist für mich gelaufen
zumindest was die passive Teilnahme angeht. Vielleicht guck ich das Endspiel, aber nur wenn ich die Mannschaften interessant finde. Mein Mann findet das nur gut, denn er ist eher ein Fußballfeind. Er ist nach 15 Jahren Ehe immer noch irritiert, wenn ich darauf bestehe, Fußball zu gucken. Ich gucke nur EM und WM, ansonsten verfolge ich ab und zu die Bundesliga-Tabelle, wie Köln abschneidet. Ab nächster Saison ist das dann die Tabelle der 2. Liga. Naja, wenn sie das nächste mal aufsteigen, haben sie wenigstens wieder was zu feiern.

Ich fand das Spiel gestern nicht schlimm. Ich finde, die Deutschen haben sich in der 2. Halbzeit gut geschlagen, hatten allerdings auch wenig Glück, und das gehört neben viel Können nun mal auch dazu. Und die Tschechen fand ich schon klasse. Ob die die EM gewinnen? Gönnen würd' ich es ihnen. Es gibt eben in Europa zur Zeit bessere Mannschaften als die Deutschen. Vielleicht besinnen sich die Vereine ja mal wieder und machen ein bisschen mehr Jugendarbeit, ziehen eigene Talente groß? Bei 72 Millionen Deutschen sollten sich doch ein paar Talente finden lassen? Oder vielleicht nicht, weil wir jedes Jahr die Bevölkerung einer Großstadt abtreiben? Mussten da vielleicht doch ein paar Genies bei dran glauben?

Halt, stopp, ich schweife ab. Ziemlich weit sogar. Übrigens, das Spiel gestern habe ich nur teilweise gesehen. Ich habe nämlich gesponnen. Wenns spannend wurde, musste ich das Rädchen anhalten, denn sonst hätte ich mein Garn heillos überdreht - weiter treten aber nicht ausziehen ist tödlich. Aber auch als Hörspiel ist so ein Fußballspiel interessant. Ich weiß noch, in den ersten 5 Jahren unserer Ehe hatten wir keinen Fernseher, und da habe ich dann zur WM am Radio gesessen. Hops, schon wieder abgeschweift. Im Moment habe ich die weiße Huppertz-Merino auf dem Spinnrad. Die wird schön. Schon wieder fast zwei Spulen fertig. Ich kontempliere einen Aran. Für wen, ist noch nicht 'raus. Aber jetzt muss erstmal weiter gesponnen werden. Und außerdem habe ich doch noch so viele Strickprojekte. Und so viele gekaufte Wolle, die noch verstrickt werden will. Au weia.

Von gertatter um 15:44h| 0 Kommentare |comment |Spinnen

 

Montag, 21. Juni 2004
Die ersten Stränge
Garn habe ich heute gezwirnt und aufgewickelt. Hui, das wird eine klasse Wolle. Naturfarbene Merino von Huppertz. Diese Merino ist soo schön (ok, ich habe keinen *wirklichen* Vergleich). Aber sie ist weicher als die Neuseeland-Wolle von Knoll. Obwohl auch die schon sehr schön ist. Und dann habe ich noch das nächste Spindelchen angefangen zu spinnen. Das alles größtenteils auf dem Balkon. Es war zwar nicht besonders warm, aber ab und zu kam die Sonne, und dann konnte ich meine Jacke ausziehen. Und die Bewegung hält auch ein bisschen warm.

Ich merke jetzt auch schon, wie schön sich meine Beine anfühlen. Die sind immer wie neu nach dem Spinnen. Wenn schon spinnen an sich nicht so viel Spaß machen würde, müsste ich es schon aus Gesundheitsgründen anfangen. Und ich sehe schon, dass meine Strickwolle immer mehr wird. Wann soll ich das alles noch verarbeiten? Die ganze gesponnene Wolle jetzt noch dazu? Auwei, auwei. Aber für die Merino habe ich schon eine Idee. Aber wann machen??? Ich habe doch noch so viel fertig gekauftes Garn hier. Hiiilfe, kann mir nicht jemand so 2 bis 3 Stündchen pro Tag mehr schenken?

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Freitag, 18. Juni 2004
Ich habe Joy
in jeder Hinsicht, denn ich bin seit gestern stolze Besitzerin eines Joy Spinnrades.

Wie das so schnell gegangen ist? Nein, ich habe nicht im Lotto gewonnen. Meine Mutter ist zu Besuch bei uns, und ich habe ihr vorgeschwärmt, wie toll das für meine Beine war, jeden Tag etwas zu spinnen (von wegen Venenpflege und so), und da sie mir eh' eine Freude machen wollte, hat sie gesagt, sie kauft mir ein Spinnrad.

Gestern waren wir bei Traub, das Joy ausprobieren, und ich komme super damit klar. Also haben wir das Rad und natürlich noch etwas Spinnwolle mitgenommen. Und es klappt supergut, ein bisschen haben wir uns aneinander gewöhnen müssen, das Rad und ich, aber ich kann heute schon schön dünn spinnen. Nicht ganz so dünn wie auf der Spindel, aber so, dass ich bald ein vernünftiges Dreifachgarn zustande bringe.

Tja, so schnell kann das mit den Spinnviren gehen. Im Dezember habe ich noch gedacht, dass Spinnen kein Hobby für mich wäre, Ende Februar habe ich noch getönt, ich werde nie ein Spinnrad haben, Spindel reicht mir. Tja, und jetzt habe ich eines, und was für ein schönes. Ich mag das Joy nicht nur, weil es äußerlich sehr harmonisch gestaltet ist, sondern auch, weil es so viele nette kleine Extras hat, wo man merkt, dass die Konstrukteure sich wirklich was bei dem Rad gedacht haben. So bleibt das Rad z. B. immer so stehen, dass man es leicht antreten kann. Ein Haken zum Durchholen der Wolle ist integriert, so dass er nicht verloren geht. Man kann das Rad wunderbar zusammenklappen und hat doch alles dabei, was man braucht. Und das Rad nimmt nicht viel Platz weg, wenn es nicht benutzt wird.

Jetzt müsste ich nur noch irgendwo günstig Zeit kaufen können, damit ich mehrere Stunden am Tag am Spinnrad verbringen kann smile einfach.

Von gertatter um 20:42h| 2 Kommentare |comment |Spinnen