Ein bisschen erzählen
sollte ich ja auch noch. Vom Urlaub und Berlin und so. Meist waren wir shoppen. Hört sich gräßlich an, ging aber. Wir waren viel für meine Mutter unterwegs, weil die nicht aus dem Haus kommt, und sie die, die für sie einkaufen gehen, auch nicht überstrapazieren will. Vom Glaskleber bis zu Handarbeitszeugs gingen die Wünsche, und wir sind ganz schön in Berlin herumgekommen. Und angesichts des nicht allzu überragenden Wetters waren wir gleich 2x im Kino - Periode 1 und Shrek 2 haben wir geguckt.

Leider konnten wir keinen der geplanten Ausflüge mit meiner Mutter machen, weil sie einen Hexenschuss hatte, der ihr das Leben wirklich schwer gemacht hat. So haben wir ihr dann viel Gesellschaft geleistet, was sie auch wirklich braucht.

Einen Tag haben wir nur mit Wolligem verbracht: Zuerst waren wir in der Jurte in Alt-Glienicke und haben dort wunderschöne Filzarbeiten und tolle handgefärbte Wolle gesehen, und ein bisschen Wolle auch gekauft. Nach dem späten Mittagessen in einem Einkaufszentrum sind wir dann zum Jörg gedüst, der uns in seinem wunderschön renovierten Wohnzimmer mit leckerem Kuchen empfangen hat. Er trug sein ärmelloses Top, das ich gleich wiedererkannte - den Mann darin natürlich auch smile einfach. Es ist schön, jemanden, den man nur von seinem blog her kennt, auch mal in dreidimensional und Echtzeit zu sehen. Wir haben uns wunderbar unterhalten, Jörg hat mein Joy ausprobiert und ist begeistert, und natürlich haben dabei auch die Nadeln geklappert.

Jörgs Strickarbeiten sind einfach erste Sahne - so schön gleichmäßig. Man sieht, dass bei ihm jedes Detail wichtig ist. Und tolle Strickdeckchen hat der Mann schon gemacht - da bleibt einem die Spucke weg. Teilweise große Stücke mit feinstem Garn, bis hin zu Taschentuchgarn-Stärke.

In meinem anderen Strickleben hatte ich mich ja auch mal am Kunststricken versucht, und ich bewundere jeden, der das macht. Für mich war es damals nichts, da es mir nicht gelang, Fehler auszugleichen, ohne zurückstricken zu müssen (ribbeln geht nicht, sonst sind sämtliche Umschläge futsch). Die Folge davon war, dass ich mich vor Konzentration dermaßen verkrampfte, dass mir nach dem Stricken alles wehtat. Das heißt nicht, dass ich nie wieder sowas angehen werde. Jörg hat mir z. B. Mut gemacht, dass man mit ein bisschen Übung auch Fehler korrigieren kann, indem man Maschen fallen lässt und wieder hochstrickt. Im Moment steht Kunststricken allerdings nicht zur Debatte. Ich glaube, ich werde vorher noch einfache Sachen mit Lochmuster stricken, um einfach Übung zu bekommen und natürlich auch die Sache mit den Korrekturen zu lernen. Und natürlich habe ich noch Tausend-neunhundertneunundneunzig andere Strickideen im Kopf.
Dienstag, 31. August 2004, 01:11, von gertatter | |comment |das normale Leben

 
viel zu viel lob, christiane .... wenn ich dir jetzt sage, dass ich "mein leben lang" die überzogenen maschen falsch gestrickt habe? abheben wie zum rechtsstricken muss man ... und ich habe vor einem halben jahr erst bemerkt, dass ich die maschen links abgehoben habe. immer!

und das kunststricken wird ja eigentlich auch erst zur kunst, wenn man selbst entwirft ...

es war aber auf jeden fall ein wirklich schöner nachmittag, auch ich habe mich sehr über die "echte" begegnung gefreut.

ganz liebe grüße,
jörg

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Höm, lieber Jörg,
da muss ich doch gleich mal nachgucken, was das für einen Unterschied ergibt. Gut, ich habe *immer* rechts abgehoben, und ich muss mich bei der Herzchenferse immer noch dran erinnern, dass es da *links* rum geht. Ja, jetzt seh ichs, die abgehobene Masche ist verdreht. Ist das so schlimm? Und man lernt eben nie aus (*Klischees verstreu*).

Außerdem finde ich, jeder, der so ein größeres Kunststrickdeckchen schafft, der muss schon einiges an Technik draufhaben. Und Geduld natürlich. Also Kunsthandwerk - können wir uns drauf einigen?

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